Die Stadt will die Weichen stellen, dass bis zum Jahr 2023 bis zu 1050 Wohnungen gebaut werden. Die Frage ist jedoch, ob alle Fraktionen den vorgesehenen Weg mitgehen. Eine Diskussion in Sonnenberg lässt daran zweifeln.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Die Stadtverwaltung geht beim Wohnungsbau in die Offensive. „Wir müssen mittlerweile von einer Wohnungsnot sprechen“, sagt der Oberbürgermeister Werner Spec. Betroffen davon seien nicht nur sozial Schwache, sondern auch normale Arbeitnehmer, die in Ludwigsburg keine finanzierbare Wohnung mehr fänden. Die Zahlen, die Andreas Veit nennt, sprechen für sich. Der Chef der Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) berichtete am Donnerstag im Bauausschuss, dass sich allein in den Monaten Januar und Februar 320 neue Mietinteressenten gemeldet hätten. Bereits im November 2013 hatte sich eine Gemeinderatsmehrheit auf eine sogenannte Wohnbauoffensive verständigt.

 

Wie ein Katalog der längst fälligen Maßnahmen liest sich nun die Vorlage, die der Wirtschaftsauschuss am Dienstag behandeln wird. Im Idealfall, so die Verwaltung, könnten 700 bis 1050 Wohnungen entstehen. Zwischen 550 und 900 davon wären in mehrstöckigen Gebäuden.

Offensive für erschwingliche Mietwohnungen

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen in Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern acht innerstädtische Flächen bis zum Jahr 2023 entwickelt werden. Rund ein Drittel soll dabei der Anteil von preiswertem Mietwohnungsbau sein. Die WBL soll diese Flächen nach dem Fair-Wohnen-Modell mit einem für zwei Jahre von 9,50 auf 7,50 Euro pro Quadratmeter reduzierten Mietpreis anbieten.

Weitere zehn bis 15 Prozent der Flächen für den Geschosswohnungsbau sollen Investoren angeboten werden, die mit Hilfe des Landeswohnraumförderungsprogramms ebenfalls Wohnungen schaffen. Deren Kaltmiete würde für einen Zeitraum von 15 bis zu 25 Jahren ein Drittel unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Außerdem sollen nach dem Auszug der Verwaltung in der Oberen Marktstraße dort Studenten einziehen.