Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ein intensiver Dialog zwischen Enkel und Großvater zieht sich durch den gesamten Film und wird von Sequenzen aus der Ukraine durchbrochen. Peter hat russischen Veteranen getroffen, die berichten, wie grausam sie den Krieg erlebt haben. Und er hat seinen Großvater befragt, hat versucht, Schichten der Vergangenheit freizulegen. Als der alte Mann ihn beschimpft, weil er zu sehr stochert, ist Peter kurz davor, das Projekt abzubrechen.

 

Das Team stimmt ihn um. Levin Peter hört eine Woche nur zu, stellt keine Fragen – und bekommt irgendwann wieder erzählt. Von der Sehnsucht des Soldaten nach seiner Frau und dem Gefühl, als 20-Jähriger die Wirklichkeit des Krieges zu erleben.

Anwesend bei der Deportation von Juden

In der intensivsten Szene des Films nimmt der Großvater den Enkel mit auf eine imaginäre Zugfahrt. Peter erfährt, dass der Großvater den Abtransport einer Gruppe ukrainischer Juden bewacht hat. Das erzählt der alte Mann erstaunlich klar und sichtlich erschüttert.

Levin Peter hat im Vorfeld alles unternommen, um Klarheit über das Tun seines Großvaters zu bekommen. Bei der Zentralen Stelle hat er keine Hinweise darauf gefunden, dass dieser an den Verbrechnen der Wehrmacht an den Juden beteiligt war. „Ich bin ohne Antwort zurückgekommen, wie stark er involviert er war“, sagt Peter. Insofern ist die private auch eine sehr deutsche und allgemeingültige Geschichte.