Alle zwei Jahre verwandelt sich der Ludwigsburger Marktplatz in eine außergewöhnliche Szenerie voller Menschen mit Masken und prachtvollen Kostümen. 2024 war das Konzept der Veranstaltung überarbeitet worden – nun ist klar, inwieweit dieses bestehen bleibt.
Die Venezianische Messe hat über 250 Jahre Tradition und bringt jedes zweite Jahr im Frühherbst die südländische Lebenslust nach Ludwigsburg. „Eine solche Veranstaltung gibt es sonst nirgendwo in Deutschland“, sagt Mario Kreh, Geschäftsführer vom Veranstalter Tourismus und Events Ludwigsburg. Er wirft einen Blick zurück und berichtet, was das Publikum 2026 erwartet.
Um die Identifikation der Ludwigsburger mit dem Event zu steigern und auch jüngere und weniger kulturaffinere Menschen anzusprechen, wurde 2024 das erste Mal kein Eintritt verlangt. Außerdem neu im Konzept: weniger Spielflächen, dafür mehr Interaktionen, kürzere Programm-Zeiten, ein Fokus auf Kostümträger und ein neuer Streetfood-Bereich aus Italien.
15 Prozent der Ludwigsburger Bevölkerung waren dabei
Insgesamt haben die Messe an diesem Wochenende 60 320 Menschen besucht und damit 67 Prozent mehr als im Jahr 2022. Dabei kamen 30 Prozent der Besucher aus Ludwigsburg, 36 Prozent aus den angrenzenden Städten und 24 Prozent aus der Region, das bedeutet aus bis zu 50 Kilometern Entfernung. Herausgerechnet, dass viele Menschen die Veranstaltung mehrmals besucht haben, waren 15 Prozent der Ludwigsburger Bevölkerung an dem Wochenende auf dem Marktplatz.
Ein Kritikpunkt im Nachgang der Veranstaltung: der Fehlbetrag von 256 000 Euro. „Wir reden von einer Viertelmillionen Fehlbetrag, das ist nicht wenig Geld“, sagt Mario Kreh, „aber das ist eines der wenigen Alleinstellungsmerkmale Ludwigsburgs, das ist schon was wert.“ 2022 seien es noch 438 000 Euro Fehlbetrag gewesen, man habe sich also deutlich gesteigert und ein kostenloses Event für Ludwigsburger geschaffen. „Durch das offene Konzept sind viele Besucher aus der Region und dem Umland noch etwas in der Stadt essen gegangen, es ist also auch wieder Geld rein geflossen“, erklärt Kreh.
Das Ziel, dass die Gastronomie von dem offenen Konzept profitiert und die Veranstaltung nachhaltiger wird, indem das Feuerwerk zum Abschluss durch Laser- und Lightshow ersetzt wird, seien erfüllt worden. Bei der nächsten venezianischen Messe 2026 soll das Grundkonzept bleiben: freier Einlass, reduzierte Auftritte und Bühnenanzahl. Kurz: ein Fest für Kostümträger und Ludwigsburger. Außerdem ist am Freitagabend ein DJ eingeplant, der für ein jüngeres Publikum spielt. Die Veranstaltung wurde 2024 mit 265 000 Euro von der Stadt bezuschusst, 2026 soll der Zuschussbedarf bei unter 300 000 Euro bleiben.