Wo Ludwigsburger Schüler kürzlich noch geschwommen sind, sollen sie künftig womöglich essen gehen. Wann es soweit sein und was der Umbau kosten könnte, steht allerdings noch in den Sternen.

Ludwigsburg – Was bei Schülern und Lehrern auf dem Ludwigsburger Innenstadt-Campus schon die Runde macht, hat jetzt die Stadtverwaltung bestätigt: Das gut 100 Jahre alte Stadtbad soll möglichst als zusätzliche Mensa genutzt werden.

 

Wann die ersten Schüler in dem denkmalgeschützten Gebäude ihre Kalorienspeicher auffüllen können, wie das Bad für eine Essensausgabe umgebaut wird und welche Kosten das verursacht, steht noch in den Sternen. Die Stadtsprecherin Meike Wätjen teilt mit, dass die Verwaltung prüfe, wie sie der wachsenden Schülerzahlen und des damit einhergehenden größeren Mensabetriebs Herr werden könnte. Das Stadtbad, sagt Wätjen, biete „die einzige Erweiterungschance innerhalb des Schulcampus’ Innenstadt und soll daher für schulische Zwecke genutzt werden“.

Das Ende des Schwimmvergnügens ist erreicht

Seit Montag stehen Schwimmtrainer und Sportlehrer 200 Meter entfernt, im gut sieben Millionen Euro teuren Campusbad am Beckenrand, um Schüler und Vereinsschwimmer in Brust-, Rücken-, Delfin- oder Kraullage durchs Wasser zu schicken. Damit hat das Stadtbad in der Alleenstraße als Sportstätte endgültig seine Schuldigkeit getan. Astrid Schulte, die Sprecherin der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, sagt: „An diesem Freitag schließen wir.“

Vor zwei Jahren bereits musste die Öffentlichkeit auf das Stadionbad in der Oststadt ausweichen. In dieser Woche sind die Vereine und der Schulbetrieb aus dem altersschwachen Jugendstilbau (Bauzeit 1907 bis 1913) ausgezogen und haben ihre Trainingshilfen wie Schwimmbretter und Pullbuoys ins Campusbad gebracht.

Zum Abschluss gibt es eine Performance

Vom Wochenende an wird das Wasser im Stadtbad nicht mehr geheizt, sondern nur noch gechlort, damit sich keine Algen ansiedeln. Ein Reinigungstrupp putzt Kabinen und Beckenumläufe. Und zum sportiven Finale gesellt sich ein kultureller Auftritt: Bis 28. Februar ist täglich um 19 und um 21 Uhr die performative Installation „Frau mit Landschaft“, ein Theaterstück über männliche und weibliche Rollenbilder, zu sehen. Als Location der Abschlussarbeit einer Studentin der Akademie der Darstellenden Kunst dienen der Saunabereich und das Foyer des altehrwürdigen Gebäudes. Unter karten@adk-bw.de sowie an der Abendkasse gibt es noch Restkarten.