Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Früher hat Henne beim Reclam-Verlag in Ditzingen gearbeitet und als Schriftsetzer die berühmten gelben Heftchen umbrochen, also den Text auf die Seiten gebracht. Die Hölderlin-Gedichte etwa gingen über seinen Arbeitstisch. Und oft hat er mitgelesen. „Es geht mir gut und ich wollte etwas zurückgeben“, erklärt Henne seinen Antrieb. Damit sagt er, was alle Ehrenamtlichen als Grundmotiv für ihr Engagement nennen. Außerdem, daraus macht Manfred Henne kein Geheimnis, sei der Übergang in die Rente ein harter Einschnitt in seinem Leben gewesen. „Ich habe gerne gearbeitet, und ich will nicht einrosten.“ Solange er fit sei, wolle er weitermachen mit seinen vielen Ehrenämtern.

 

In der Vesperkirche hat ihn Bärbel Albrecht, die zusammen mit der Friedenskirchenpfarrerin Gisela Voigt die Vesperkirche organisiert, wieder – wie all die Jahre zuvor – in den Transportdienst eingeteilt. Und so lädt er schmutzige Teller, Tassen und Besteck auf einen Geschirrwagen, bringt die Ladung mit dem Aufzug in die im Keller gelegene Küche und lädt alles zum Spülen ab. Dann geht es mit frischem Geschirr wieder einen langen Gang entlang bis zum Fahrstuhl. Hin und her – vier Stunden ist Henne im Einsatz. Das ist nicht richtig anstrengend. Aber rechtschaffen müde ist er am Abend dann doch. „Aber das ist eine angenehme Müdigkeit“, sagt er zufrieden.

In der kommenden Woche wird er sich schon wieder zu seinem nächsten ehrenamtlichen Job aufmachen – als Grabungshelfer beim Landesdenkmalamt. Er will schließlich nicht einrosten.