Die Einwohnerzahl Ludwigsburgs wächst, die Zahl der Wohnungen und Häuser aber nicht entsprechend. Vom Plan, das Hartenecker Feld zu bebauen, will die Stadt noch nichts wissen. Aber im Innern der Stadt soll es vorangehen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Ludwigsburg - Die Zahlen sprechen für sich. Standen im Januar 2011 nur 593 Menschen, die eine Mietwohnung suchen, in der Kartei der Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL), waren es Anfang dieses Jahres bereits 1363 Menschen. Aber nur 26 Wohnungen seien 2015 durch Fluktuation frei geworden, erklärt Andreas Veit, einer der Geschäftsführer der WBL. Die WBL bietet zwar bezuschusstes Wohnungen nach dem Fair-Wohn-Modell an. „Aber auch dafür braucht man Wohnmöglichkeiten“, beschreibt Veit die Situation.

 

OB Werner Spec wirbt deshalb dafür, den Anteil der preisgünstigen Wohnungen bei Neubauten von derzeit zehn auf 15 bis 20 Prozent zu erhöhen. Aktuell liegt die Miete der WBL-Wohnung im Schnitt bei 8,36 Euro. Veits WLB-Mitgeschäftsführer und Erster Bürgermeister Konrad Seigfried fordert: „Wir brauchen 500 Wohnungen pro Jahr, 100 davon im preisgebundenen Segment.“ In der Vergangenheit seien durchschnittlich nur 350 Wohnungen jährlich gebaut worden. „Wir müssen das Bauen beschleunigen“, sagt Seigfried. Die Einwohnerzahl Ludwigsburgs ist im letzten Jahr um 1800 Menschen bis knapp an die 93 000er Marke gewachsen.

Spec will die Weichen für neue Projekte bald stellen

Für Spec steht deshalb ein Grundsatzbeschluss an: „Wir müssen jetzt entscheiden, wie viele Wohnungen wir in den nächsten Jahren bauen wollen.“ Ginge es nach Spec und der Verwaltung, wären es mindestens 2000 bis 2500 Wohneinheiten. Für Spec ist diese Zahl das Mindeste, wenn die Stadt dem wachsenden Druck auf den Wohnungsmarkt gerecht werden wolle. Im nächsten Schritt gehe es darum, wie viel Geschosse die Neubauten haben. Spec wird deutlich: „Mit einer zwei -bis dreigeschossigen Bauweise lassen sich diese Einheiten nicht schaffen.“ Das gehe nur, wenn man viergeschossig plus Dachgeschoss baue.

Spec erteilt jedoch der Anfrage des Verbands Region Stuttgart ein Absage, die das Hartenecker Feld in Oßweil als Wohnbauschwerpunkt Ludwigsburgs ins Gespräch gebracht habe. „Wir stellen die Entwicklung dieser Fläche zurück“, erklärt das Stadtoberhaupt. Spec und Seigfried wollen stattdessen dezentral in der Stadt Wohngebiete schaffen und entwickeln. Spec nennt das Fuchshofareal, die Jägerhofkaserne, Eglosheim, Neckarweihingen, Poppenweiler und Oßweil als Standorte, an denen die gesamte Palette des Wohnens angeboten werden solle – von gefördertem Wohnbau bis Wohneigentum.