Um das Corona-Ansteckungsrisiko zu minimieren, sind die Schulen in Baden-Württemberg verpflichtet, alle 45 Minuten zu lüften. In der Praxis sitzen Schüler und Lehrer oft permanent im Durchzug. Angesichts der kühler werdenden Tage geht dies aber nicht mehr lange gut.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Stuttgart - Lungenentzündung, Husten, Dauerschnupfen. Davor fürchtet sich die Mutter einer Schülerin des Graf-Eberhard-Gymnasiums in Bad Urach. Laut der Verordnung des baden-württembergischen Kultusministeriums müssen bisher mindestens alle 45 Minuten die Fenster in Klassen- und Fachräumen geöffnet werden. Damit sollen Aerosole aus der Schule gejagt und das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus minimiert werden. Nur: An dem Gymnasium stünden nicht jede Dreiviertelstunde, sondern so gut wie durchgehend alle Fenster offen, berichtet die Mutter. Das sei angesichts der kühleren Temperaturen nicht mehr tragbar. „Meine Tochter hat nun immer einen Notfallpullover dabei, sie hat sich aber auch schon einmal ihre Sportsachen auf den Schoß gelegt, weil ihr so kalt war. Andere kommen mit Wolldecke in die Schule.“ Sie fürchtet, dass Schüler, Lehrer sowie deren Familien sich durch das Dauerlüften zwar kein Corona, aber alle möglichen Erkältungskrankheiten zuziehen.