Luftfracht spielt am Stuttgarter Manfred-Rommel-Airport nicht die entscheidende Rolle. Künftig gibt es jedoch eine wöchentliche Verbindung in die USA, die mit einem ganz besonderen Flugzeug geflogen wird. Am Sonntag war Premiere.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Kann’s an einem Flughafen einen großen Bahnhof geben? Wenn ja, dann war es das wohl, was am Sonntagmorgen am Manfred-Rommel-Flughafen stattgefunden hat. Die Flughafen-Feuerwehr begrüßte den Neuankömmling standesgemäß mit Wasserfontänen. Auf dem Vorfeld wartete ein größeres Grüppchen gespannt, bis der Flieger seine Parkposition erreichte.

 

Besondere Boeing 747 im Einsatz

Das alles galt aber keinem Promi, der in Echterdingen einschwebte. Am Sonntag feierte vielmehr eine neue Frachtverbindung in Stuttgart Premiere. Sie beschert dem Flughafen von nun an sonntäglichen Besuch eines Jumbos – und zwar nicht irgendeines. Für die Verbindung der Spedition Kühne und Nagel kommt die die vorletzte überhaupt produzierte Boeing 747 zum Einsatz.

Für die Flughafengesellschaft bedeutet der neue Service einen erheblichen Zuwachs im Frachtgeschäft: Wurden im Jahr 2022 am Airport rund 26 000 Tonnen Güter umgeschlagen, kommen allein durch die neue, regelmäßige Verbindung in die USA nochmals 10 000 obendrauf. 150 Tonnen Zuladung sind pro Flug theoretisch möglich.

Automobilhersteller unter den Kunden

Marko Gunzenhäuser, der in der Dependance der Spedition in Leinfelden-Echterdingen für die Luftfracht zuständig ist, erklärt die Entscheidung für Stuttgart mit der kurzen Standzeit der Maschine. Nicht ganz drei Stunden nachdem der Flug aus Chicago angekommen ist, geht es zurück über den Atlantik nach Birmingham in Alabama. Rund 70 Tonnen Fracht waren beim Premierenflug an Bord, unter anderem zwei Flugzeugturbinen, die einen in Zürich gestrandeten Flieger wieder flott machen sollen. Wenig überraschend gehört aber auch die Autobranche zu den Kunden der neuen Verbindung.