Pendler brauchten im Berufsverkehr am Mittwoch wieder starke Nerven. Obendrein steigt die Belastung der Luft durch Stickoxid und Feinstaub. Am Abend könnten die Grenzwerte gerissen werden.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die Behinderungen im morgendlichen Autoverkehr am Mittwoch fallen mit steigenden Werten der Luftschadstoffe Feinstaub und Stickoxid zusammen. Das zeigen die aktuellen Daten der staatlichen Landesanstalt für Umwelt (LUBW) sowie des Feinstaubradars unserer Redaktion. Am Mittwoch kamen zu den üblichen Behinderungen wegen überlasteter Straßen für Autopendler im Berufsverkehr ein Unfall auf der A8 bei Stuttgart-Möhringen und eine Sperrung der B10.

 

Beim Feinstaub nahm die Konzentration entlang der am Mittwochmorgen besonders betroffenen Straßen A8 und B10 fast überall zu, außerdem lagen die Werte über denen des Vortags. Das gilt auch für die Stuttgarter Innenstadt und kann mit der aktuellen Inversionswetterlage erklärt werden. Schadstoffe können nicht so gut entweichen, deshalb ruft die Stadt Stuttgart mit dem Feinstaubalarm seit Montag erstmals diesen Herbst Pendler wieder dazu auf, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Außerdem sollen Komfortkamine, die teilweise viel Feinstaub emittieren, ausbleiben.

Messstellen weisen am Mittwoch zunehmende Werte aus

Abgase tragen nur zum kleineren Teil zu den Feinstaubwerten bei, dafür aber auch der Reifen- und Bremsabrieb. Daher ist ein Zusammenhang von viel Verkehr und höheren Feinstaubwerten am Mittwoch möglich. Die Sensoren, deren Daten in das Feinstaubradar einfließen, messen weniger genau als die der LUBW, außerdem ermitteln sie bei Nebel höhere Werte, weil sie die feinen Wassertröpfchen mit Feinstaub verwechseln. Allerdings ist Nebel derzeit kein Thema und zumindest den Anstieg der Feinstaubwerte am Mittwochmorgen und die höheren Werte im Vergleich zum Vortag können die Geräte sicher anzeigen.

Auch die straßennah aufgebauten Messstellen der LUBW am Stuttgarter Neckartor und am Arnulf-Klett-Platz weisen am Mittwoch zunehmende Werte aus. Allerdings veröffentlicht die LUBW anders als unser Feinstaubradar keine Stunden-Mittelwerte, sondern nur den Mittelwert der letzten 24 Stunden. Dadurch werden Spitzen bei der Feinstaubbelastung nicht sichtbar.

Für den Abend höhere Werte erwartet

Für den Schadstoff Stickoxid gibt die LUBW die Werte stundengenau aus. Sie stiegen am Neckartor und in der Hauptstätter Straße am Morgen sichtbar an, ohne allerdings an den Grenzwert von 200 Mikrogramm je Kubikmeter Luft zu stoßen. Auch im Landesvergleich wurden an diesen beiden Stuttgarter Messstellen am Mittwochmorgen die höchsten Werte gemessen.

Gut möglich, dass die Grenzwerte am Mittwochabend gerissen werden. Die Autopendler müssen schließlich irgendwann wieder nach Hause fahren. Und die Schadstoffkonzentrationen liegen typischerweise in den Abendstunden deutlich über den Werten am Morgen. Vergangenen Freitag wurde am Neckartor in den Abendstunden der Grenzwert für Stickoxid bereits gerissen.