Gisela Splett, die Staatssekretärin im Verkehrsministerium, wies jetzt bei einer Zwischenbilanz des Ministeriums darauf hin, dass es gelungen sei, regionale Umweltzonen einzurichten. „Weg von dem Klein-Klein einzelner Städte“, erklärte sie.

 

Hermanns Vision bedeutet also in der Konsequenz, dass in nicht allzu ferner Zukunft alle Autos mit der grünen Plakette in den Ballungsräumen nicht mehr fahren dürften. Die Mehrzahl aller 2013 zugelassenen Neuwagen fällt in diese Kategorie. So unumstritten der Nutzen für die Luftqualität ist, über die Einführung selbst, die Zumutbarkeit oder über Ausnahme- und Übergangsregelungen wird noch viel zu reden sein. Das gilt auch für eine neue Nachrüstungswelle. Experten, die sich bisher mit den Nachrüstungen von Katalysatoren oder Partikelfiltern befassten, winken ab: „Ob das klappt? Der Aufwand ist viel zu groß“. Technisch ist Euro 6 ebenfalls nicht unumstritten. Bei neuen Fahrzeugen dieser Norm stellten manche Fahrer wegen zusätzlicher Katalysatoren und technischer Eingriffe einen höheren Verbrauch und schlechtere Fahrleistung fest. Ein höherer Grundpreis des Autos kommt hinzu.

Blaue Plakette für 2014 gefordert

Die Privilegien für Elektrofahrzeuge und je nach Schadstoffausstoß für Fahrzeuge mit Hybrid- oder Wasserstoffzellen-Antrieb sollen rasch kommen. Das könne die neue Bundesregierung schon 2014 hinkriegen, sagte Hermann. Der Bundesrat stimmte vor kurzem mit großer Mehrheit einem gemeinsamen Antrag von Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg zu, der auf entsprechende Änderungen im Straßenverkehrsrecht abzielt. Hamburg schwebte vor, dass die E-Mobile eine blaue Ergänzung auf dem Nummernschild erhalten. Diesen Vorschlag hält Hermann für wenig zielführend. „Teuer und mit EU-Vorschriften nicht vereinbar“, sagt er. Er rechnet deswegen damit, dass die Bundesregierung eine blaue Plakette für besonders umweltfreundliche Fahrzeuge einführt. Hermanns Fazit: „Luftverschmutzung, Lärm, Ressourcenverbrauch und Klimabelastung können durch die Förderung emissionsarmer Fahrzeuge verringert werden“.