Der zweite Feinstaubalarm in Stuttgart beginnt am Freitag früh und dauert bis mindestens Sonntag. Der Auto Club Europa äußert Kritik an der Maßnahme. Das Verfahren wirke wie wahlbedingter Aktionismus.

Stuttgart - Von Freitag früh an gilt der zweite Feinstaubalarm in der Landeshauptstadt. Möglichst viele Autofahrer sollen deshalb auf Bus und Bahn umsteigen. Das Ende des Alarms sei noch offen, hieß es am Donnerstag im Rathaus. Er dauere mindestens bis 24 Uhr am Sonntag. Auch der Verkehrs- und Tarifverbund (VVS) empfiehlt als Alternative zum Auto Bus und Bahn. „Nahezu alle S-Bahn- oder Regionalbahn-Stationen sind mit Zubringerbussen erreichbar“, heißt es in einer VVS-Mitteilung. Verbindungen seien über die App „VVS-Mobil“ oder über die VVS-Homepage abrufbar. Dort fänden sich auch Informationen über Park-and-ride-Plätze. Diese sind aber schon an normalen Tagen gut belegt. Das Ticketangebot der Mobilitätsplattform Moovel mit 50 Prozent Rabatt gilt auch beim zweiten Feinstaubalarm. Ein Handyticket für zwei Zonen kann für 1,32 Euro erworben werden.

 

Der Auto Club Europa (ACE) bezweifelt die Wirksamkeit der freiwilligen Fahrverbote in Stuttgart. Das Verfahren wirke wie ein wahlbedingter Aktionismus. Autoabgase verursachten nur einen kleinen Teil des Feinstaubs. Wer Autofahrer vom Umstieg auf den Nahverkehr überzeugen wolle, müsse mit plausiblen Berechnungen nachweisen, dass dadurch die Feinstaubwerte signifikant gesenkt werden könnten. Vor allem müsse dann auch die S-Bahn zuverlässig fahren. Der ACE hat seine Mitarbeiter gebeten, ihr Mobilitätsverhalten zu überprüfen. Mit dem Projekt „Gute Wege zur guten Arbeit“ berate man zudem Unternehmen dabei, Alternativen zum Auto oder Fahrgemeinschaften zu fördern, berichtet der Automobilclub.