Erst waren es zwei Fasane. Jetzt stellt sich heraus, dass immer mehr Tiere im Mannheimer Luisenpark mit der Vogelgrippe infiziert sind. Nur eine Tierart scheint bisher immun.

Mannheim - Wegen der Vogelgrippe im Mannheimer Luisenpark ist inzwischen fast ein Fünftel des Tierbestandes getötet worden. Es handelt sich in erster Linie um Perlhühner, Enten und Pfauen sowie deren Kontakttiere in geschlossenen Gehegen. Bei den meisten haben die Veterinäre mit Proben oder Blutuntersuchungen den Virus H7N3 festgestellt. Diese Form der Influenza hat nach Angaben der Stadt „für Menschen nur gering krankmachende Wirkung“. Dennoch bleiben die entsprechenden Bereiche des Parks gesperrt. Das Freizeitgelände ist Mannheims größter Park mit täglich 3000 zahlenden Gästen.

 

Nur die Pinguine sind immun

In der vergangenen Woche hatte sich bei einer Routinekontrolle am Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt Karlsruhe der Verdacht auf die Krankheit bei zwei Fasanen bestätigt. Vorsorglich wurden 34 Vögel getötet. Inzwischen sind alle Käfige mit engmaschigen Netzen versehen, damit keine Wildvögel mit Parktieren in Kontakt kommen. Weitere Schnelltests an 60 Vögeln haben jetzt die Alarmglocken läuten lassen. 52 Tiere hatten sich mit dem Virus angesteckt. Alle waren in einem Reservebereich abseits der Öffentlichkeit untergebracht. Nur bei den Pinguinen fielen die Proben negativ aus. Laut der zoologischen Leiterin des Parks, Christine Krämer, müssen von Montag an auch alle anderen 420 Vögel aufwendig getestet werden.

In Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium als oberster Seuchenschutzbehörde und den kommunalen Veterinären wurden die betroffenen Vögel am Samstagmorgen getötet, um eine Epidemie der Vogelgrippe „so weit wie möglich“ zu unterbinden. Es bestehe die Gefahr , dass aus der weniger gefährlichen Form in kurzer Zeit durch Mutationen ansteckendere Varianten entstehen, so der Mannheimer Amtsveterinär Walter Haag.

Genereller Verzicht auf die Tierwelt?

Bereiche des Luisenparks sind bereits seit Dienstag geschlossen, das Gros des ehemaligen Mannheimer Gartenschaugeländes bleibt frei zugängig. Sollte sich der Virus im zoologischen Bereich des Luisenparks weiter ausbreiten, bedeutet das Wasser auf die Mühlen derer, die seit Jahren aus Kostengründen auf die besucherwirksame Tierwelt ganz verzichten wollen.