700 Quadratmeter Wohnfläche, davon 100 Quadratmeter Dachterrasse mit Blick über Rom - die neue Bleibe des früheren Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sorgt in Italien für Empörung. Der Papst ist "not amused".

700 Quadratmeter Wohnfläche, davon 100 Quadratmeter Dachterrasse mit Blick über Rom - die neue Bleibe des früheren Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sorgt in Italien für Empörung. Der Papst ist "not amused".

 

Rom - Eine fast 700 Quadratmeter große Luxuswohnung für den früheren Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sorgt im Vatikan für Diskussionen. Die Zeitung "La Repubblica" berichtete, Bertone werde im Sommer in seine opulente neue Bleibe in dem Kirchenstaat einziehen.

Sie sei zehnmal größer als das eher bescheidene 70- Quadratmeter-Apartment von Papst Franziskus im Gästehaus Santa Marta.

Der argentinische Pontifex, der immer wieder eine "arme Kirche der Armen" fordert, soll der Zeitung zufolge nicht begeistert über die neue Wohnung Bertones gewesen sein. Erst am Gründonnerstag hatte Franziskus in seiner Predigt gefordert: "Die priesterliche Freude ist eine Freude, welche die Armut zur Schwester hat."

Die neue Wohnung, die momentan für den 79-jährigen Bertone umgebaut wird, soll neben mehr als 600 Quadratmetern Wohnfläche auch eine etwa 100 Quadratmeter große Dachterrasse haben. Der vor rund einem halben Jahr als Kardinalstaatssekretär abgetretene Bertone ist im Vatikan nicht unumstritten. Er stand während seiner Amtszeit vor allem wegen seines Umgangs mit Krisen wie dem Missbrauchsskandal und der "Vatileaks"-Affäre um gestohlene Dokumente in der Kritik.

Zuletzt war der Lebensstil von Bischöfen auch in Deutschland in den Fokus gerückt. Nach einer Kostenexplosion beim Um- und Neubau seines Amtssitzes musste Limburgs Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zurücktreten.