Nach einem Bericht des Magazins Stern war die Polizei schon vor dem Lynchmord vom Vater des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers gewarnt worden. Das Blatt zitiert die 26-Jährige, deren Vater der Polizei gesagt haben soll: "Finden Sie diesen Mann, denn ich weiß nicht, was passiert, wenn mein Sohn ihn findet.“ Die Polizei weist dies zurück.

Nach einem Bericht des Magazins Stern war die Polizei schon vor dem Lynchmord vom Vater des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers gewarnt worden. Das Blatt zitiert die 26-Jährige, deren Vater der Polizei gesagt haben soll: "Finden Sie diesen Mann, denn ich weiß nicht, was passiert, wenn mein Sohn ihn findet.“ Die Polizei weist dies zurück.

 

Freiburg - Im Fall um den Lynchmord an einem mutmaßlichen Vergewaltiger soll die Polizei nach Angaben des Vergewaltigungsopfers vor dem bevorstehenden Racheakt gewarnt worden sein. Einen entsprechenden Bericht des Magazins „Stern“ wiesen Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch jedoch ausdrücklich zurück. „Davon ist uns absolut nichts bekannt“, sagten Polizei und Staatsanwaltschaft. Im „Stern“ war die 26-Jährige zu Wort gekommen, nachdem ihr Bruder den mutmaßlichen Täter in der vergangenen Woche erstochen hatte.

Sie wird mit den Worten zitiert, ihr Vater habe die Beamten bereits auf dem Revier in Müllheim kurz nach der Vergewaltigung mit dem Satz gewarnt: „Finden Sie diesen Mann, denn ich weiß nicht, was passiert, wenn mein Sohn ihn findet.“ Gleichzeitig äußerte die junge Frau Verständnis für die Tat ihres Bruders: „Ich kann es echt verstehen“, sagte sie dem Magazin. „Er hat es für mich getan, seine Schwester. Er liebt mich sehr. Und er wollte mich immer beschützen.“

Aussagen der drei Tatbeteiligten widersprechen sich

An dem Angriff in Neuenburg am Rhein sollen neben dem Teenager auch der 48 Jahre alte Vater und ein 21 Jahre alter Freund des Jugendlichen beteiligt gewesen sein. Die drei sitzen in Untersuchungshaft; ihre Aussagen widersprechen sich bisher erheblich. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Mord vor.

Bislang hätten sich weder neue Zeugen gemeldet noch habe man neue Erkenntnisse, sagten die Sprecher weiter. Die Polizei setzt nun auf Personen, die aus dem Auto oder dem am Tatort vorbeifahrenden Zug heraus etwas gesehen haben könnten.

Vor einer Woche hatte der 17-Jährige Bruder der Frau den 27 Jahre alten mutmaßlichen Täter auf einen Parkplatz gelockt. Nach Angaben der Ermittler stach er 23 Mal mit einem Messer auf das Opfer ein.

Nach „Stern“-Angaben kannten sich die Frau und der 27-Jährige. Nach dem mutmaßlichen Missbrauch habe der Mann ihr noch eine Handynachricht geschickt mit der Frage: „Ist alles OK bei dir?“