Nach dem spektakulären Supermond erwartet uns nun ein Sternschnuppenregen über Stuttgart. Auch Satelliten sind derzeit in den Abendstunden gut am Himmel zu erkennen.

Stuttgart - Im April zeigen sich einige spektakuläre Naturphänomene am Himmel. Am Anfang des Monats konnte bereits der Supermond bestaunt werden, der erst in ein paar Jahren wieder so groß sein wird, wie der vergangene, nun erwarten uns vom 14. bis zum 30. April über mehrere Tage hinweg Sternschnuppen am Himmel. Allerdings betont Uwe Lemmer, Leiter des Planetariums Stuttgart, dass die Sternschnuppen nicht so zahlreich zu sehen sein werden, wie man es aus dem Sommermonat August gewöhnt ist. „Es ist mehr ein Vorspiel“, erklärt der Astronom. Im April müsse man einige Minuten warten, bis eine Sternschnuppe vorbeikommen würde. Bis zu 20 Sternschnuppen würden dann pro Stunde zu sehen sein. Im August seien es hingegen 100 bis 150.

 

Sternschnuppen zeigen sich vor allem am 22. April

„Die Sternschnuppen konzentrieren sich im April nur auf eine kurze Zeit“, so der Astronom. Besonders gut sind die Lyriden laut des Experten in der Nacht vom 21. auf den 22. April zu sehen. Dann fliegt die Erde dicht an einer Wolke vorbei, in der sich Kometenreste gesammelt haben. Sternschnuppenregen entstehen dann, wenn die Erde im Umlauf um die Sonne eine Kometenbahn kreuzt. Der Komet sei dann natürlich schon lange weg, so der Astronom. „Allerdings sind sie richtige Umweltverschmutzer und lassen Staub zurück“. Wenn die Hinterlassenschaften dann mit einer hohen Geschwindigkeit von rund 18.000 Kilometern pro Stunde auf die Erdatmosphäre treffen, entstehen durch die Reibung Sternschnuppen. Was also aussieht wie herunterfallende Sterne, sind eigentlich nur kleine Staubkörnchen, die verglühen und die umgebene Luft zum Leuchten bringen. Wenn Menschen große Feuerbälle am Himmel entdecken würden, seien die verglühenden Teilchen laut Lemmer meist nur so groß wie kleine Kieselsteine.

Dunkler Ort eignet sich für Sternschnuppensichtung

Die Sternschnuppen im April werden zudem Lyriden genannt, weil sie aus dem Sternbild Leier stammen sollen. „Am besten kann man sie an einem dunklen Ort sehen“, erklärt der Astronom. Dabei sollte so wenig Lichtverschmutzung wie möglich in der Umgebung sein. Die Stuttgarter Innenstadt kann der Leiter des Stuttgarter Planetariums deshalb nicht empfehlen. „Allerdings kann man, wenn man ein bisschen weiter außerhalb wohnt, durchaus ein paar Sternschnuppen entdecken“. Am besten legt man sich dafür auf eine Liege und lässt seine Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen. Dann könne man sogar nicht nur Sternschnuppen erkennen, sondern mit ein wenig Glück und Geduld auch Satelliten am dunklen Himmel sichten.

Auch Satelliten sind derzeit am Himmel zu sehen

„Derzeit sind viele Satelliten am Himmel zu sehen“, erklärt Lemmer. Durch das Starlinkprojekt, das ab Mitte 2020 in ganz Amerika und später auch in der ganzen Welt flächendeckendes Internet liefern soll, hat Tesla-Gründer Alan Musk die Satelliten ins All geschickt. Wer allerdings darauf hofft, auch die internationale Raumstation ISS zu sehen, den muss der Astronom enttäuschen. Denn derzeit fliegt die tagsüber über Deutschland. „Gerade können nur die Astronauten einen Blick auf uns werfen, wir sehen die ISS leider nicht“, so Lemmer.