Mit dem Geländewagen Macan erreicht Porsche seine Absatzziele früher. Im Clan der Porsches und Piëchs herrschen unterschiedliche Vorstellungen, ob das Unternehmen die stürmische Expansion fortsetzen soll.

Leipzig - Der Ansturm auf den neuen Geländewagen Porsche Macan ist gewaltig. Die Produktion des ersten Jahres – mehr als 40 000 Wagen – sei bereits verkauft, berichtete Vorstandschef Matthias Müller bei der Feier zum offiziellen Start der Fertigung im Leipziger Werk. Der kleine Bruder des Cayenne hat im November auf den Messen in Los Angeles und Tokio Premiere gefeiert. Die ersten Autos sollen im April an Kunden ausgeliefert werden. Etwa zur Jahresmitte soll die Produktion dann auf vollen Touren laufen.

 

Bis jetzt kalkuliert der Autobauer von 2015 an mit einem Absatz von rund 50 000 Macan im Jahr. Dafür ist die Produktion ausgelegt. Marktforscher haben schon 60 000 Autos prognostiziert. Porsche-Chef Müller zeigte sich zuversichtlich, auch höhere Fertigungszahlen in Leipzig zu bewältigen, falls die Nachfrage stürmischer als erwartet sein sollte. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zeigte sich bei der Feier überzeugt davon, dass der Macan „ein neuer Verkaufsschlager für Porsche wird“. Der Macan sei das richtige Auto zur richtigen Zeit, sagte Vorstandschef Müller , obwohl Porsche erst als Nachzügler in dieses Marktsegment einsteigt. Müller zitierte Marktstudien, wonach das Segment der kompakten Geländewagen seit 2007 weltweit um 185 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge gewachsen sei. Bis 2020 solle der Markt die Marke von 1,8 Millionen Autos deutlich übertreffen.

Macan heißt aus dem indonesischen übersetzt Tiger

Macan ist das indonesische Wort für Tiger. Das neue Modell werde das Wachstum beflügeln, sagte Müller. Der Porsche-Chef ist davon überzeugt, dass im nächsten Jahr insgesamt erstmals mehr als 200 000 Autos der Marke Porsche verkauft werden. Diese Wegmarke sollte ursprünglich erst 2018 erreicht werden. Im vergangenen Jahr waren es 162 000 Autos. Wie Müller andeutete, wird Mitte des laufenden Jahres voraussichtlich entschieden, welches weitere zusätzliche Modell die Stuttgarter ins Rennen schicken werden. Diskutiert wird über eine kleinere Variante des Panamera oder einen Sportwagen in der Preisklasse von Ferrari. Müller sagte, es gebe viele Ideen. Das Projekt eines Einstiegsmodells unterhalb des Boxster ist nach Angaben von Vertriebschef Bernhard Maier jedoch definitiv gestorben. Im Laufe des Jahres will man sich laut Müller auch Gedanken über eine Fortschreibung der Strategie machen, möglicherweise auch über das Jahr 2020 hinaus.