Die Saisoneröffnung der Mailänder Scala mit „Macbeth“ weist weit über die aktuelle Inszenierung hinaus: Kultur stiftet in der Pandemie Gemeinschaft.

Mailand - Die Saisoneröffnung an der Mailänder Scala mit Giuseppe Verdis „Macbeth“ war gleich in mehrfacher Hinsicht ein Erfolg – zum Beispiel musikalisch mit den Protagonisten Anna Netrebko (Lady Macbeth), Luca Salsi (Macbeth) und vor allem Ildar Abdrazakov (Banco) sowie dem Scala-Orchester unter der Leitung von Riccardo Chailly. Bewegend der Chor der schottischen Flüchtlinge mit „Patria oppressa – unterdrücktes Vaterland“. Verdi schrieb die Passage für die zweite Fassung des „Macbeth“, die 1865 uraufgeführt wurde, als Italien zwar vier Jahre zuvor einen ersten Schritt zur Nationalbildung getan hatte, aber der ganze Nordosten mit Venetien, Trentino, Friaul/Triest noch zu Österreich gehörte und auch Rom ausgeklammert blieb. Aber man kann die Musik auch aktuell auffassen.