Das Basisvotum zum SPD-Landesvorsitz sollte Leni Breymaier neuen Rückenwind verleihen. Statt dessen leitet es ihr politisches Ende ein – und führt die Partei ins Chaos.

Stuttgart - Es schlug Mitternacht als das Grauen die SPD-Landesgeschäftsstelle am Stuttgarter Wilhelmsplatz umfasste. Die Geisterstunde kündigte sich an. Zu diesem Zeitpunkt hatten die 30 Helfer bereits über fünf Stunden hinweg Stimmzettel ausgezählt, den ganzen Montagabend lang. Schon zu Anfang zeichnete sich ab: Es wird knapp. Die Stapel mit den Voten für die beiden Kandidaten blieben exakt auf gleicher Höhe: hier Leni Breymaier, die SPD-Landesvorsitzende, dort Lars Castellucci, einer ihrer Stellvertreter. Und ihr Herausforderer.