Ursula von der Leyen schafft den Sprung an die Spitze der EU-Kommission, CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer rückt für sie ins Kabinett nach. Die Personalpolitik von Angela Merkel ist raffiniert, doch der doppelte Coup birgt auch Risiken, meint der StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Angela Merkel hat Wort gehalten. Noch bevor überhaupt sicher war, dass ihre Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach Brüssel befördert würde, versprach deren Chefin, dass der Posten am Kabinettstisch nicht lange vakant bleibe. Schließlich geht es nicht um einen x-beliebigen Job. Wer ihn bekommt, hat zumindest in Friedenszeiten die Befehls- und Kommandogewalt über aktuell 181 500 Bundeswehrsoldaten samt Gerät (sofern einsatzfähig). Keine zwei Stunden nach von der Leyens bescheidenem Wahlerfolg stand fest, dass die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ihr ins Ministeramt nachfolgt. Es gibt auf diesem Stuhl, der gemeinhin als Schleudersitz gilt, also einen fliegenden Wechsel.