In einem maroden Provinzschloss will der französische Präsident ein Zentrum für Sprache und Kultur errichten. „France is back“, glaubt Macron. Doch die Einwohner der vom Front National regierten Kleinstadt Villers-Cotterêts sehen das anders.

Villers-Cotterêts - Wer davorsteht, sieht es nicht mehr. Festungsmauern verstellen den Blick aufs Schloss. Aus der Ferne freilich überkommt den Betrachter ein ehrfürchtiger Schauder: Tore, Türme, Herrschaftshäuser, Stallungen, ringsherum ein Park von der Größe eines Jagdreviers. Das Schloss, das François I. vor einem halben Jahrtausend im nordfranzösischen Villers-Cotterêts errichten ließ, scheint dem Volk noch immer bedeuten zu wollen: Frankreich ist ein großes, ein mächtiges Land.