Mähnenwölfe sind scheue Tiere – sie verstecken sich gerne hinter dichten Büschen. Besucher der Wilhelma, die die beiden Brüder Bodi und Doyle deshalb nicht zu sehen zu bekommen, können sie eventuell aber riechen – sie hinterlassen eine unverkennbare Duftnote.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - Sie sind Brüder – und haben sich in der Wilhelma zunächst trotzdem nicht wiedererkannt: Die beiden Mähnenwölfe Bodi und Doyle wurden im Oktober auf ihrer Reise vom Zoo Hodonín in Tschechien in die Wilhelma getrennt – und haben sich deshalb in ihrem neuen Gehege erst einmal gegenseitig nicht identifizieren können.

 

Auch ihr Revier haben die einjährigen Geschwister nach ihrer Ankunft zunächst etwas zögerlich erkundet. „Mähnenwölfe sind eher scheue Tiere und mögen viel Trubel nicht“, erklärt Tierpflegerin Andrea Timm. „Sie schauen sich neue Sachen lieber aus der Distanz an.“ Deshalb waren die beiden Tiere in den vergangenen Wochen nur sehr schwer zu entdecken gewesen. Inzwischen haben die beiden südamerikanischen Wildhunde sich aber soweit eingewöhnt und lassen sich beim gemeinsamen Spiel beobachten.

Vor diesen Neuankömmlingen lebten zwei Weibchen im Zoologisch-Botanischen Garten. Nachdem eines der Tiere gestorben war, wurde die verbliebene Mähnenwölfin in einen Zoo nach England vermittelt. Dort darf sie zukünftig auch für Nachwuchs sorgen.

Die Mähnenwölfe hinterlassen eine unverkennbare Duftnote

Als dämmerungsaktive Jäger sind die Mähnenwölfe vor allem am Morgen und am späten Nachmittag unterwegs. Sie bewohnen in ihrer südamerikanischen Heimat bevorzugt Graslandschaften, wo sie auf kleine Säugetiere und Vögel Jagd machen. Für Bodi und Doyle beginnt der Morgen allerdings mit einem Obstsalat aus Bananen, Trauben oder Äpfeln, da der Anteil an pflanzlicher Kost in der Ernährung der Allesfresser sehr hoch ist. Den Tag über liegen sie gern in einer Senke hinter dichten Büschen. Dort fühlen sie sich geschützt und können ihre Umgebung im Blick behalten. Wer das fuchsrote Fell zwischen Blättern und Geäst nicht entdeckt, kann zumindest einmal tief einatmen – denn die Mähnenwölfe hinterlassen eine unverkennbare Duftnote. Wenn ein stechender Geruch in die Nase zieht, kann einer der Brüder nicht so weit weg sein.