Der Wehrbeauftragte der Bundeswehr stellt der Verteidigungsministerin ein miserables Zeugnis aus. Ursula von der Leyen hat viele Mängel nicht verursacht. Doch schwindet das Zutrauen, dass sie diese beseitigen kann, meint Matthias Schiermeyer.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Es ist in gewisser Weise bewundernswert, mit welcher Verve Verteidigungsministerin von der Leyen eine weitere Amtszeit anstrebt. Weil ihr sonst kein anderer Job bleibt? Jedenfalls lässt sie sich all die Nackenschläge, die sie auch aus der Bundeswehr heraus schon hat einstecken müssen, nicht anmerken. Auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz zeigte sie sich in ihrem Element. Über alle Maßen agil lobte sie dort die neuesten Weichenstellungen der möglichen Groko-Partner – visionär warb sie für mehr europäische Eigenständigkeit und Eigenverantwortung. Sie legte ihren Schwerpunkt so demonstrativ auf die internationale Perspektive, dass manche in ihr wieder mal die künftige Nato-Generalsekretärin sehen.