Die Alloheim-Holding hat auf die problematischen Zustände in Ludwigsburg bereits reagiert. Der Residenzleiter Alexander Decker-Weimer wurde abgelöst, als Krisenmanager wurde Emanuel Recktenwald von der Zentrale entsandt. Er soll das Heim sanieren – wobei sich ein Insider sicher ist, dass auch eine Schließung ernsthaft erwogen werde. So berichtet er, dass Recktenwald erst einmal eine Station habe stilllegen müssen, um die Auflagen der Behörden erfüllen zu können.

 

Was sagt die Alloheim-Holding zu diesen Vorwürfen? Der Regionalleiter Philipp Koelders bestreitet, dass es zurzeit Mängel in der Residenz Anna Maria gebe. Recktenwald sei als Interimsmanager im Haus: „Er arbeitet diverse Punkte und Vorgaben ab, deren Entstehung aber in der Vergangenheit zu finden sind.“ Es sei kein Wohnbereich geschlossen, sondern lediglich einer verlegt worden. Die Pflegefachquote sei erfüllt, man habe sogar doppelt so viel Fachpersonal im Einsatz wie erforderlich, erklärt Koelders. Gleichzeitig betont er aber, dass Leasing- und Teilzeitkräfte „so rasch wie möglich“ durch feste Mitarbeiter ersetzt werden sollten.

Die Holding dementiert eine Schließung

„Die Bemängelung der Essensqualität können wir nicht nachvollziehen“, stellt Koelders fest, in der Küche würden die Mahlzeiten täglich frisch zubereitet. Allerdings räumt er ein: „Dass unsere Bewohner unterschiedliche Vorlieben und Lieblingsgerichte haben, ist natürlich.“ Keinesfalls plane man eine Schließung des Hauses: „Das ist ein Gerücht, das offensichtlich ewiges Leben hat.“ Man habe zum 1. November eine neue Heimleitung gewonnen.

Ähnlich wurde auch in Simmerath argumentiert – selbst nach der angeordneten Schließung. Man sei „überrascht“ vom Handeln der Behörden, hieß es Ende September in einem Bericht des WDR. Diese hatten nach eigenen Angaben die Zwangsstilllegung des Heims schon Monate zuvor angedroht.