Die Stadt erlässt eine neue Marktordnung für den Wochen-, den Weihnachts- und den Kunsthandwerkermarkt.

Nach mehr als 20 Jahren erhöht die Stadt Renningen mit Zustimmung des Gemeinderats ab 1. April die Gebühren für die Verkaufsstände auf den drei Märkten im Ort. Der inzwischen zentral auf dem Ernst-Bauer-Platz angesiedelte Wochenmarkt, der je nach Jahreszeit mal mehr, mal weniger Händler sowie Kundinnen und Kunden hat, ist für viele Renninger ein beliebter Treffpunkt.

 

Erhöhung um zehn Prozent für Wochenmarkt

Das gilt umso mehr für den alljährlichen Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz und rund ums Rathaus. Dort findet auch der zweite Spezialmarkt, der Kunsthandwerkermarkt im Frühjahr, statt. Für alle drei Märkte müssen Beschicker jetzt etwas tiefer in die Tasche greifen, allerdings bleiben die Erlöse weit von einer Kostendeckung für die Stadt entfernt. Laut dem Bürgermeister Wolfgang Faißt hat sich die Verwaltung bei der Gebührengestaltung auch bei Kommunen in der Nachbarschaft umgeschaut.

Die Teilnahme am Wochenmarkt wird für die meisten Händler über eine Jahresgebühr abgerechnet, die sich jetzt um zehn Prozent auf 250 Euro erhöht. Wer am Freitagnachmittag nur ab und zu seine Waren feilbieten will, zahlt künftig zehn anstatt bisher fünf Euro Tagesgebühr für einen Stand. Diese immer noch niedrigen Gebühren begründet die Stadtverwaltung damit, „dass die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Wochenmarktes ein wichtiges Versorgungsangebot in unserer Stadt darstellt.“

Mit den höheren Gebühren wird die Kostendeckung für die Stadt leicht auf rund 35,5 Prozent steigen. Konkret bedeutet das, dass der Stadt bei geplanten Einnahmen von 3600 Euro pro Jahr Kosten von rund 10 100 Euro gegenüberstehen.

Kunsthandwerkermarkt im Pfingstmontag

Für die Beschicker des Kunsthandwerkermarktes, der traditionell am Pfingstmontag stattfindet, werden sich die höheren Gebühren wohl eher bemerkbar machen. Die Preise werden verdoppelt, für einen laufenden Meter im Außenbereich auf 20 Euro, für einen Tisch im Innenbereich auf 30 Euro. Damit soll die Kostendeckung künftig auf knapp 63 Prozent kommen. Das Defizit beträgt dann rund 2300 Euro. Ganz anders sieht es beim Weihnachtsmarkt aus, bei dem trotz dezenter Gebührenerhöhungen nur rund 16 Prozent der für die Stadt entstehenden Kosten eingenommen werden, was ein Minus für die Stadt von rund 28 700 Euro bedeutet. Hier wird künftig unterschieden zwischen solchen Ständen, die ausschließlich Speis und Trank anbieten, und jenen, die überwiegend Waren verkaufen.

Gab es bisher einheitliche Preise, so müssen die Erstgenannten diesen Dezember je nach Stand und Größe mehr für ihre Marktteilnahme zahlen. Damit soll dem Trend zum reinen Speise- und Getränkestand, mit dem laut Stadtverwaltung ein weit höherer Umsatz erwirtschaftet werde als mit einem Warenangebot, entgegengewirkt werden. Laut Umfragen der Stadt kämen Betreiber von Warenangeboten oftmals nur plus minus Null heraus.