Ob Dürre, Feuer oder Covid: Das Outback im Osten Australiens hat in den vergangenen Jahren so ziemlich jede Plage erlebt. Jetzt sind die Mäuse los. Horden der Nager fressen sich durch ganze Landstriche. Sogar ein Gefängnis musste evakuiert werden.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Sydney - Wegen einer Mäuseplage ist ein Gefängnis mit hunderten Insassen in Australien geräumt worden. Horden der Nagetiere hatten sich durch Deckenverkleidungen und Kabel gebissen, wie die Gefängnisverwaltung von New South Wales am Dienstag (22. Juni) mitteilte.

 

Bis Ende des Monats sollen nun bis zu 420 Häftlinge und 200 Mitarbeiter des Gefängnisses in Wellington in andere Einrichtungen verlegt werden, um dringend notwendige Reparaturarbeiten zu ermöglichen.

Extreme Mäuseplage in Down Under

Australien leidet derzeit unter einer extremen Mäuseplage. Es ist die jüngste in einer Reihe von Plagen, die der Landwirtschaft des Landes in jüngster Zeit schweren Schaden zugefügt haben. Auf jahrelange Hitze folgten Ende 2019 und Anfang 2020 verheerende Buschfeuer. Anschließend führten heftige Regenfälle zu Überschwemmungen.

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Hintergrund der Plage: Nach Jahren der Dürre haben das ländliche New South Wales und Teile von Queensland nach der letzten Regenzeit eine Rekordernte verzeichnet. Der Zuwachs an Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen erfreute nicht nur die Farmer, sondern auch die Mäuse.

Zunächst explodierte deren Zahl im Oktober im tropischen Norden, dann breiteten sich die grauen Tiere immer weiter Richtung Süden aus. Der Sender „ABC“ spricht von der schlimmsten Plage seit Jahrzehnten.