Ritter-Sport-Einhorn-Schoki für 11 950 Euro, Unicorne-Fantaysfilme, Einhorn-Food,– Shakes und -Accessoires. Der Kommerz um das Fabeltier ist gigantisch. Noch fantastischer ist sein Mythos.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

New York/Stuttgart - Einhorn-Latte, Einhorn-Milkshake, Einhorn-Toast – der weltweite Einhorn-Trend will einfach kein Ende nehmen.

 

Vorläufiger Höhepunkt: In New York gibt es jetzt einen ganzen Einhorn-Laden. Den „weltweit ersten“, wie sich der kleine Shop „Brooklyn Owl“ im Stadtteil Brooklyn rühmt.

Der vor wenigen Wochen eröffnete Laden verkauft vor allem Einhorn-Hörner an Haarbändern – in allen Farben, mit Glitzer und für Kinder, Erwachsene und sogar Pferde.

Der Andrang sei riesig, sagt die Verkäuferin, die gerade ein Foto von zwei Kundinnen mit Einhörnern im Haar gemacht hat. „Und die Menschen wirken immer so glücklich, wenn sie hier reinkommen - es macht ihren Tag besser.“ Die Hörner kosten je nach Größe zwischen 14 und 30 Dollar (etwa 13 bis 27 Euro).

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Einhörner im Film

Immer wieder Einhorn. Im Kino ist das Fabelwesen in Pferdegestalt mit dem geraden, schneckenförmig gedrehten und spitz wie eine Lanze zulaufenden Horn unverzichtbar. „ In dem Zeichentrick-Märchenfilm „The Last Unicorn“ von 1982 begibt sich das letzte Einhorn auf die gefährliche Suche nach seinen Artgenossen.

In Ridley Scotts Märchen-Abenteuer „Legende“ von 1985 legt sich Tom Cruise als Held in goldener Rüstung mit Satan höchst persönlich an, um Einhörner und die bezaubernde Mia Sara zu retten. Ein Muss für Fantasy-Fans.

In dem britischen Fantasyabenteuer „Das Geheimnis der Mondprinzessin“ von 2008 geht Seltsames vor in Moonacre Manor. Das Klavier spielt von selbst, der Hund erscheint im Spiegel als Löwe und nachts streift ein Einhorn durch den Garten. Ein bizarr-mythologisches Leinwandwerk.

In dem düsteren Animationsfilm „Unicorn Wars“ von Alberto Vázque kämpfen plüschige Bären in einem blutrünstigen Krieg gegen Einhörner. Nichts für Kinder und kindliche Gemüter.

In der fiktiven Welt des Zauberlehrlings aus Hogwarts gilt es als eines der schlimmsten Verbrechen, ein Einhorn zu töten. Wenn sich jemand am silbrigen Blut der Fabelwesen labt, um sich am Leben zu erhalten, ist sein Dasein verflucht. Im ersten Band „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von 1998, der 2001 als Film herauskam, trinkt Quirinus Quirrell, der dem Geist Lord Voldemorts als Wirt dient, im Verbotenen Wald das Blut eines toten Einhorns. Der erste Teil der schaurig-schönen Spielfilm-Reihe.

Warum Einhörner eine solche Faszination ausüben? Schauen Sie selbst – in unserer Bildergalerie. Dann wissen Sie warum.