Beim Magischen Zirkel Stuttgart gibt es seit einer Weile eine Teenie-Gruppe. Jugendliche von den Fildern machen mit.

Filder - Der schwarze Smoking stimmt, die Fliege stimmt, und die weltweit bekannte Filmmusik stimmt auch. „Meine Name ist Bond. James Bond“, sagt Christopher Ludwig mit eisernem Blick, als er an den Tisch tritt. Sogleich legt er Spielkarten aus. Vier Asse, dazu noch andere Karten, und nach ein bisschen Mischen sind – puff! – die Asse verschwunden. Ein echter Geheimagent hätte es nicht besser machen können.

 

Christopher Ludwig aus Bonlanden ist 17, und er ist ein Zauberlehrling. Mit anderen Schülern und Studenten bildet er die Teenie-Gruppe beim Magischen Zirkel Stuttgart, dem mit 103 Mitgliedern größten Zaubererzirkel bundesweit. Eberhard Riese aus Filderstadt-Bernhausen ist der Präsident, und er unterstützt seit der Zeit, als er noch Lehrer am Paracelsus-Gymnasium in Plieningen war, junge Talente, die das Hokuspokus-Einmaleins erlernen möchten.

Gemeinsam üben sie Zaubertricks

„Der Magische Zirkel Stuttgart war schon immer führend in der Jugendförderung“, sagt er. Jürgen Metzger aus Waldenbuch pflichtet ihm bei. Auch er ist professioneller Zauberkünstler, und er leitet die Teenie-Gruppe. „Viele lernen heute nur noch bei Youtube und kommen nicht mehr in Kontakt mit den Profis“, erklärt er.

Im siebenköpfigen Nachwuchsteam treffen sich junge Leute aus Birkach, aus Herrenberg, Sindelfingen oder Pfullingen. Sie kommen einmal im Monat in der Stadthalle in Sindelfingen zusammen. Gemeinsam proben die Mitglieder Tricks, tauschen sich über allerhand Abrakadabra aus und leihen sich gegenseitig Requisiten. „Die Älteren helfen den Jüngeren“, sagt Maurice Grange (17) aus Riedenberg. Jeder könne seine Ideen einbringen und vom Teamwork profitieren. „Alle für einen“, sagt er. Leo Schlauer (bald 13), ebenfalls aus Riedenberg, betont: „Ich finde, die Teenie-Gruppe ist ein Geben und Nehmen. Das hilft einem bei größeren Tricks.“ Neuer Input sei wichtig, fügt Christopher Ludwig hinzu. „Das bringt einen voran, denn irgendwann gehen einem die Ideen aus.“

Auch der Lehrer lernt noch von den Schülern

Ideen haben die jungen Illusionisten genug. Alle besetzen sie eine andere Nische. Während sich Christopher Ludwig mit Close-up-Nummern wie seinem James-Bond-Kartentrick besonders wohl fühlt, setzt Leo Schlauer auf Effekte mit Alltagsgegenständen wie Handys oder dem bunten Zauberwürfel. Maurice Grange wiederum beherrscht die Manipulation besonders gut. Mit geschickten Griffen lässt er weiße Bälle durch seine Finger gleiten, lässt sie im Frack verschwinden und holt stattdessen Karten hervor. Jürgen Metzger schaut verblüfft zu. „Ich lerne auch teilweise von den Jugendlichen“, sagt er.

Nun wollen sie eine gemeinsame Show auf die Beine stellen

Während die drei Jungs nach und nach Teile ihrer ganz eigenen Shows zeigen, wirkt ihr Mentor Eberhard Riese stolz wie Oskar. „Das ist noch untertrieben“, sagt er. Er spricht von einem enormen Potenzial. Tatsächlich haben etliche Mitglieder der Teenie-Gruppe bereits Wettbewerbe gewonnen, sind auf Kleinkunstbühnen, Festen oder Privatveranstaltungen aufgetreten.

Alle sieben haben sich zudem schon im Magischen Zirkel nach oben gezaubert und den Gast-Status errungen, dürfen also bei den Erwachsenen-Treffen dabei sein. Das nächste Ziel ist, dass die Teenies ihre erste gemeinsame Bühnenshow auf die Beine stellen. Einen Arbeitstitel hat Eberhard Riese schon im Kopf: „The Next Generation.“

www.magic-stuttgart.de