Der Magstadter Autohändler Armin Lauter ist Ende vorigen Jahres verschwunden. Jetzt hat die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ den Fall geschildert. Unter den rund 40 neuen Hinweisen ist laut Polizei noch keine heiße Spur.

Magstadt - Eine heiße Spur unter den rund 40 Hinweisen, die während und nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ im Fernsehstudio und bei der Polizei eingingen, sei bislang nicht darunter, sagt der Polizeisprecher Peter Widenhorn. Die Polizei sei auf den Sender zugegangen, weil die Ermittlungen in dem Fall Armin Lauter auf der Stelle träten, sagt Widenhorn weiter. Seit Ende vergangenen Jahres fehlt von dem Autohändler aus Magstadt jede Spur.

 

Der Filmbeitrag am Mittwochabend „ist erstaunlich lang gewesen“ und „gut gemacht“, sagt der Polizeisprecher am Tag nach Ausstrahlung. Die nachgestellten Szenen machten deutlich, warum es fast eine Woche dauerte, bis das spurlose Verschwinden von Armin Lauter auffiel: Er handelt zwar sehr erfolgreich mit gebrauchten Wagen der Marken Mercedes und Porsche und hat eine eigene Werkstatt. Dafür ist er häufig unterwegs, weil er die Gebrauchtfahrzeuge selbst abholt. Darunter aber leidet sein Privatleben. Eine Partnerin hat er nicht, Kinder auch nicht. Der Geschäftsmann lebt allein im Haus seiner Eltern, die ins Allgäu gezogen sind, ihren Sohn aber regelmäßig in Magstadt besuchen.

Heiligabend verbringt Armin Lauter allein zu Hause. Am Vormittag des 28. Dezember wird er beim Brötchenkaufen in Magstadt gefilmt. Danach pendelt er zwischen Nufringen, wo er ein Industriegelände besitzt, und Sindelfingen hin und her. Am Nachmittag loggt sich sein Handy ein letztes Mal in eine Funkzelle der Sindelfinger Innenstadt ein. Dann verliert sich seine Spur. Am 3. Januar melden ein besorgter Mitarbeiter und eine Nachbarin Armin Lauter als vermisst. Vier Tage später wird sein grauer G-Klasse-Mercedes unverschlossen in der Sindelfinger Gartenstraße entdeckt.

Ob Lauter selbst den Wagen in Sindelfingen abgestellt hat, weiß die Polizei nicht. In dem Geländewagen hätten sich weder persönliche Gegenstände des Vermissten noch Spuren gefunden, der auf ein Gewaltverbrechen hindeute, sagte in der Sendung Volker Zaiß von der Böblinger Kriminalpolizei. Wer in das Haus des Autohändlers im August vergangenen Jahres eingestiegen war und ein silbernes Herrenarmband im Garten verloren hatte, wissen die Ermittler immer noch nicht. Den Unbekannten soll Lauter mit einer Wasserflasche in die Flucht geschlagen haben. Einen zweiten Einbruch im Januar dieses Jahres konnte die Polizei hingegen aufklären.

„Es gibt kaum noch Zweifel, dass Armin Lauter Opfer eines Verbrechens geworden ist“, sagte Zaiß in der Sendung. Die Familie des Autohändlers hat eine Belohnung von 50 000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zum Auffinden von Lauter führen.