Eine spontane Mahnwache einiger weniger in der Ludwigsburger Oststadt will „Vielfalt vorleben statt Brandmauer einreißen“.
Die Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbands Ludwigsburg steht, abseits der City, mitten in einem Wohngebiet in der Oststadt. Hier steppt gemeinhin nicht gerade der Bär. Auch an diesem Freitagvormittag nicht, obwohl hier gerade eine Mahnwache gegen Friedrich Merz’ Antrag für eine Verschärfung in der Migrationspolitik abgehalten wird. Deren Motto: „Vielfalt vorleben statt Brandmauer einreißen“.
Aufgerufen dazu hatte Nora Oehmichen. Als Privatperson hat sie die Veranstaltung angemeldet. Sie ist bei „Teachers for Future“ aktiv, auch Leute von „Fridays for Future“ sind dabei. Die Aktion sei recht spontan gewesen, erklärt Oehmichen die überschaubare Teilnehmerzahl: „Ich habe sie erst gestern Nachmittag angemeldet und danach dafür geworben.“
„Nicht einverstanden“
Die Mahnwache sei eine recht spontane Aktion gewesen, so die Veranstalterin. Werner Kuhnle
Ein bis zwei Hände voll Menschen stehen vom späten Morgen bis zum frühen Nachmittag an der Ecke Friedrich-Ebert-/Vischerstraße. Auf ihren Plakaten und per Megafon-Durchsage kritisieren sie den Antrag der CDU im Bundestag für Verschärfungen in der Migrationspolitik, der mit den Stimmen der AfD angenommen wurde. „Uns ist wichtig, zu zeigen, dass es auch in Ludwigsburg Menschen gibt, die damit nicht einverstanden sind“, sagt Nora Oehmichen.
Rainer Wieland, Vorsitzender CDU-Kreisverband Ludwigsburg, stattete der Geschäftsstelle und den Demonstrierenden am Morgen einen kurzen Besuch ab. Etwa 20 Minuten sei man miteinander ins Gespräch gekommen, danach habe er zu einem anderen Termin gemusst.
Der Protest vor der Tür der Geschäftsstelle geht für Wieland in Ordnung. „Die Teilnehmer der Aktion haben eine andere politische Position.“ Diese friedlich zum Ausdruck zu bringen, sei völlig legitim in einer Demokratie.