Die Freifläche am Mailänder Platz in Stuttgart kostet 1,7 Millionen Euro. Und aus dem Eichenhain wird wohl ein Eschenhain.

Stuttgart - Der Technikausschuss des Gemeinderats hat sich am Dienstag erneut mit der Gestaltung des Mailänder Platzes im Schatten der neuen Bibliothek beschäftigt; die Freifläche soll 2014 - also nach der Eröffnung des ECE-Einkaufszentrums Milaneo und diverser anderer Monumentalbauten - den Mittelpunkt des Europaviertels hinter dem Hauptbahnhof bilden.

 

Wie berichtet, hat im Juli das Atelier Dreiseitl aus Überlingen den Gestaltungswettbewerb gewonnen. Es ging jetzt darum, sich einen Überblick über die Investitions- und Unterhaltungskosten zu verschaffen und die Pläne für die beiden zentralen Elemente - einen Miniwald mit 14 Bäumen und ein besonderes Wasserspiel - zu konkretisieren.

Die Gesamtkosten für die Gestaltung des Mailänder Platzes belaufen sich laut Stadtverwaltung auf 1,747 Millionen Euro. Davon werden 1,1 Millionen Euro für die Beläge, das Baufeld, die Möblierung und Beleuchtung aufgewendet und 550.000 Euro für das Wasserspiel. Weitere 100.000 Euro kostet die Planung für das weitere Umfeld. Hinzu kommen die jährlichen Betriebs- und Unterhaltskosten in Höhe von 27.460 Euro für das Wasserspiel. Ein stattlicher Betrag, konstatierten die Ausschussmitglieder gestern, zumal darin keine Reparaturkosten enthalten sind, aber das sei ihnen die Sache wert. Wichtig ist laut Fachbehörde, dass die Pflege nicht aus dem vorhandenen Brunnenbudget finanziert wird.

Das ist nämlich so gering, dass heute schon aus Geldmangel verschiedene Wasserspiele außer Betrieb sind. Finanziert werden diese 1,747 Millionen Euro von der Stadt (790.000 Euro), der ECE-Gruppe (557.000 Euro) und der Immobilientochter der Bahn (400.000 Euro).

Doch noch ein Wasserspiel am Mailänder Platz

Den Eichenhain mit 14 Bäumen finden die Stadträte gut - allerdings hat man davon Abstand genommen, Eichen zu pflanzen. Um die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners zu vermeiden, präsentierte der Landschaftsarchitekt Dieter Grau am Dienstag Laubholzalternativen, etwa eine Eschenart, die vor allem im Herbst ein schönes Bild abgeben soll.

Intensiv diskutiert wird das Wasserspiel - dabei sei daran erinnert, dass die geplante Wasserfläche rund um die Bibliothek an den Kosten scheiterte. Nun wird es also doch noch feucht im Büchereiumfeld: Der Ausschuss plädierte für jene der drei präsentierten Varianten, bei der die 50 Meter lange Rampe "ein aktives, mit Jets ausgestattetes Wasserspiel, welches regulierbar ist", erhält.

Konkret: einmal spritzt Wasser aus Düsen, dann wieder nicht. Dieser Wechsel kann von den Bürgern, die sich in diesem Bereich des Mailänder Platzes tummeln, aktiv betrieben werden. "Diese Dramaturgie ist wichtig", fasste Grünen-Stadtrat Michael Kienzle das Ansinnen der Ausschussmitglieder zusammen. Dabei wird Regenwasser verwendet, das umgewälzt wird. Trinkwasser würde zwar zu niedrigeren Investitionskosten, aber zu höheren Betriebskosten führen.