Ein naturgetreu nachgebildetes Mammut ist der neue Star des Archäoparks im Lonetal. Es soll den Betreibern helfen, die Folgen der Corona-Krise abzumildern.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Niederstotzingen - Vier Meter hoch und sechs Meter lang ist die neue Attraktion im Archäopark von Niederstotzingen (Kreis Heidenheim). Seit Sonntag steht die originalgetreue Nachbildung eines Wollhaarmammuts im Freilichtmuseum, das 2013 vor den Eingängen der Vogelherdhöhle, dem Fundplatz der ältesten geschnitzten Elfenbeinfiguren der Menschheit, im Lonetal eröffnet wurde.

 

Gespendet wurde die Nachbildung vom langjährigen Voith-Chef und früheren Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Michael Rogowski und dessen Ehefrau Gabriele. Rogowski ist zudem Ehrenbürger seiner Heimatstadt Heidenheim sowie Vorstandsmitglied des Fördervereins Eiszeitkunst, der das Museumsprojekt von Anfang an finanziell unterstützte. Dessen erster Vorsitzender wiederum ist der frühere Heidenheimer Landrat Hermann Mader.

Die Corona-Krise, sagt Mader, habe auch die Eiszeitschau hart getroffen. Das Wollhaarmammut soll nun helfen, von den entgangenen Einnahmen dieses Jahres möglichst viel wieder aufzuholen. Der Verein hat sich mit der Entstehung des Archäoparks verpflichtet, in den Anfangsjahren anfallende Fehlbeträge des Betriebs finanziell auszugleichen; die Vereinbarung läuft kommendes Jahr allerdings aus. „Das Land muss mit ins Boot. Die kleine Stadt Niederstotzingen kann das nicht bewältigen“, sagt Mader.

Bis Oktober zeigt sich die Eiszeitausstellung wild

Die Enthüllung des Mammuts am Sonntag war zugleich Startschuss für eine neue Sonderausstellung auf dem Gelände mit dem Titel „Der Vogelherd. Wildes Lonetal“. Sie dauert bis Ende Oktober. Gezeigt werden unter anderem Skelette und Zähne von Raubtieren, die bei Ausgrabungen in den Höhlen des Lonetals gefunden wurden. Das mehr als 35 000 Jahre alte, 3,7 Zentimeter große Elfenbeinmammut, das Archäologen einst im Schutt der Vogelherdhöhle fanden, ist ohnehin Teil der Dauerausstellung.

Hergestellt wurde das neue Mammut von der Firma Expo-Fauna im bayerischen Tussenhausen. Das Familienunternehmen ist auf die Konzeption naturkundlicher Ausstellungen sowie auf Präparationen spezialisiert. Auf ein Fell aus Synthetikfasern wurden um des möglichst naturgetreuen Aussehens willen noch Haare von Pferdeschweifen aufgebracht. Gesamtkosten: rund 40 000 Euro.