Als Manager hat der einstige Stasi-Mann Matthias Warnig ein Vermögen gemacht. Viele meiden ihn – nicht aber südbadische Steuerprüfer. Alles sei korrekt gemeldet, versichert er.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Wenn es um konkrete Steuerfälle geht, gibt sich das Stuttgarter Finanzministerium zugeknöpft. Keine Silbe dazu, Steuergeheimnis! Das gilt auch für den in Staufen bei Freiburg wohnenden Matthias Warnig (66), jenen einstigen Stasi-Agenten, der es zum Chef der beiden Nordstream-Pipeline-Gesellschaften und zum wohl engsten deutschen Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin brachte. Ob eine große Steuerprüfung des Finanzamtes im nahen Müllheim etwas damit zu tun habe, dass Warnig als einziger Deutscher auf der US-Sanktionsliste stehe? Das beantwortet ein Ministeriumssprecher nur ganz allgemein: Für EU-Mitgliedstaaten habe die US-Sanktionsliste, anders als die Brüsseler, keine Bedeutung. „Daraus ergibt sich kein Anlass für staatliche Tätigkeiten.“