Es steht nicht gut um den Gesundheitszustand von Nelson Mandela. Er wurde bereits von einem Lungenarzt behandelt.

Johannesburg - Mit angehaltenem Atem verfolgen Millionen von Südafrikanern Berichte über den Gesundheitszustand ihres Idols, Expräsident Nelson Mandela, der am Mittwochnachmittag in die Johannesburger Privatklinik Milpark eingeliefert wurde. In der bisher einzigen offiziellen Stellungnahme der Nelson-Mandela-Stiftung wurde mitgeteilt, der 92-Jährige sei lediglich zu einer "Routineuntersuchung" ins Krankenhaus eingeliefert worden: "Er befindet sich nicht in Gefahr und ist bei guter Laune", hieß es weiter.

Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es sich keineswegs um eine bloße Routineuntersuchung handelte. Noch am Mittwoch eilten zahlreiche Familienangehörigen Mandelas ins Krankenhaus, auch am Donnerstag hielt der Strom hochrangiger Besucher, darunter auch Minister, an. Mandelas Exfrau Winnie weinte, als sie am Donnerstag das Hospital verließ, und eine Enkelin des ehemaligen ANC-Chefs schrieb in einem Facebook-Eintrag, sie hasse es, ihren geliebten Großvater in diesem Zustand zu sehen.

Der Lungenarzt ist bei ihm


Um welche Erkrankung es sich handelt, wurde bisher nicht bekannt. Weder die Stiftung noch die Familie Mandelas äußerten sich zu Einzelheiten, auch das Krankenhaus gab keine Erklärung ab. Die Johannesburger Tageszeitung "Star" fand heraus, dass Mandela von dem Lungenfacharzt Michael Plit behandelt wird. Dieser bestätigte, Mandela am Mittwoch untersucht zu haben, ohne jedoch ins Detail zu gehen. CNN berichtete, Mandela sei am Mittwoch von seinem Feriendomizil in Kapstadt in die Johannesburger Klinik geflogen worden.

Gerüchte über den schlechten Gesundheitszustand des 92-Jährigen hatten sich bereits in den vergangenen Tagen verdichtet. Unter anderem hatte auch Erzbischof Desmond Tutu nach einem Treffen mit Mandela in der vergangenen Woche gesagt, sein Freund sei "schwach" geworden.