Der Daimler Türk-Treff ist im Stuttgarter Rathaus mit dem Manfred-Rommel-Ehrenpreis geehrt worden. Das von sechs Türken 1992 gegründete Netzwerk hat 700 Mitglieder und eine Frauenanteil von 30 Prozent.

Gleich drei Netzwerke sind am Freitagabend vom Deutsch-Türkischen Forum (DTF) im Rathaus für ihr soziales und kulturelles Engagement mit dem Manfred-Rommel-Preis ausgezeichnet worden. Der Ehrenpreis ging an den Daimler Türk-Treff. Weitere Auszeichnungen erhielten das Ehepaar Yesim und Aykut Dalgic sowie der Verein Kultur- und Sozialinitiative Stuttgart.

 

Bei der Feier im Großen Sitzungssaal betonte der Kuratoriumsvorsitzende des DTF, Mehmet Varlik, wie wichtig solche Vorbilder seien – gerade auch für junge Menschen, aber auch in einer Zeit, in der die vielen Flüchtlinge „eine große Herausforderung für die Integrationsarbeit“ seien. Er sagte auch diesbezüglich die Unterstützung durch das DTF zu.

Daimler Türk-Treff als Stuttgarter „Exportschlager“

Den Daimler Türk-Treff hatten 1992 sechs türkische Mitarbeiter gegründet. Dass die Initiative inzwischen 700 Mitglieder zähle, vom Azubi bis zum Topmanager, mit einem Frauenanteil von 30 Prozent, nötigte auch der Laudatorin Muhterem Aras, Landtagsabgeordnete der Grünen, Respekt ab. Zumal das Netzwerk Schulen, Initiativen, Projekte zur Berufsorientierung unterstütze und weltweit mit Daimler-Standorten vernetzt sei. Da habe Stuttgart „wieder einmal einen Exportschlager gemacht“. Yaris Pürsün als Vertreter der Daimler AG lobt das Netzwerk als „ein gelungenes Beispiel, wie man Diversity Management auch leben kann“.

Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer würdigte das Engagement der Kultur- und Sozialinitiative Stuttgart e.V., das im Stuttgarter Osten Kindern türkische und anatolische Kultur und Folklore vermittelt und Bildungsangebote für Eltern macht, als vorbildlich – „Manfred Rommel wäre sehr zufrieden“. Als der Kinderchor des Vereins türkische Volkslieder schmetterte, klatschte und sang das Publikum begeistert mit.

Mit Folkloretänzen internationale Brücken gebaut

Sibel Yüksel, Stadträtin der FDP, sagte: „Das waren die Lieder meiner Kindheit.“ Sie rühmte das Engagement von Yesim und Aykut Dalgic als vorbildlich. In deren Folkloretanzkursen träfen sich alt und jung – „von der 80-jährigen deutschen Klavierlehrerin bis zum 13-jährigen pubertierenden türkischen Jungen“. Zudem sei das Repertoire international.