Manuel Forschner aus Filderstadt hat überraschend den Wettbewerb zum Mister Baden-Württemberg 2019 gewonnen. Überraschend deshalb, weil er sich gar nicht darum beworben hatte. Hier erzählt er, wie es dazu kam.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Filderstadt/Ulm - Angefangen hat alles mit einer Bestätigungsnachricht, die Manuel Forschner in seinem E-Mail-Posteingang fand: Eine Bestätigung seiner Anmeldung zur Wahl des Mister Baden-Württemberg. Nur: Er hatte sich gar nicht angemeldet. Des Rätsels Lösung: „Meine Freundin hat mich angemeldet, ohne dass ich davon wusste, weil wir spaßeshalber mal darüber gesprochen hatten“, erzählt Forschner. Es war für ihn dann aber klar, dass er mitmacht: „Ich war nicht komplett abgeneigt und dachte: Ich mach das mal.“

 

„Einfach Wahnsinn“

Beim Wettbewerb am 7. Oktober hat er sich gegen zehn Konkurrenten durchgesetzt. „Es gab drei Durchläufe, vorher haben wir eine Art Choreografie einstudiert“, erzählt der 28-Jährige. Für jeden Durchlauf sollten die Kandidaten ein anderes Outfit präsentieren: zuerst lockere Freizeitkleidung, dann ein Sommeroutfit mit Jeans und offenem Hemd und schließlich Abendmode. Das hat Forschner am besten gefallen, „das fand ich besser, als das oben ohne“, erzählt er und lacht. In einem kleinen Interview hat außerdem jeder Kandidat etwas von sich erzählt. Forschner hatte sich keine Chancen ausgerechnet: „Ich bin im ersten Durchgang falsch gelaufen, da dachte ich, das klappt sowieso nicht.“ Die Jury entschied sich aber dafür, ihn zu Mister Baden-Württemberg zu küren. „Ich dachte zuerst, das kann ja gar nicht sein“, erinnert sich der 28-Jährige, „aber es ist einfach Wahnsinn“.

Für ihn selbst hat sich damit aber fast nichts verändert. Klar, der Freundeskreis weiß vom Sieg, und angesprochen wird er darauf auch. „Da muss man dann hundertmal dieselben Fragen beantworten“, sagt er und lacht. Manuel Forschner ist gelernter Automobilkaufmann und in der Motorradbranche tätig, daran wird sich so schnell nichts ändern. „Der Sieg beim Mister Baden-Württemberg war hauptsächlich die Qualifikation für den Mister-Germany-Wettbewerb“, sagt Forschner.

„Ich bin oft nervös bei solchen Sachen“

Dieser Wettbewerb findet am 16. November in Osnabrück statt, 16 Bewerber gibt es auf den Titel. „Das ziehe ich natürlich durch“, sagt Forschner. „Vor sechs, sieben Jahren wäre ich heißer darauf gewesen, jetzt gehe ich es gelassen an, ohne große Erwartungen“. Vor sechs Jahren hat er einmal an einer TV-Show teilgenommen – ganz unerfahren ist er also nicht.

Lampenfieber hatte er beim Wettbewerb trotzdem. „Ich bin oft sehr nervös bei solchen Sachen“, erzählt er, „darum war der Wettbewerb auch eine gute Übung, besser damit umzugehen. Nach dem ersten Durchgang war ich dann aber entspannt drauf“. Denn eigentlich, meint er, gebe es keinen Grund, nervös zu sein.

Auch nicht im Umgang mit den anderen Kandidaten – einer von ihnen war übrigens der Ordnungsamtsleiter aus Steinenbronn, Lukas Lang. „Natürlich war der Konkurrenzgedanke da“, sagt Forschner, „schließlich wollten wir alle gewinnen und Mister Baden-Württemberg werden. Aber der Umgang miteinander war locker“. Auch wenn vielleicht mit ihm selbst ein Außenseiter gewonnen hat, jemand ohne Wettbewerbserfahrung und ohne viele Muskeln. „Ich glaube, die Jury wollte jemand Authentisches haben“, sagt er.