Der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus spricht über den plötzlichen Ausstieg der EdF aus der EnBW.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus setzt nach dem Ausstieg der EdF auf eine Partnerschaft mit den Stadtwerken.

Herr Mappus, die EdF steigt aus der EnBW aus, warum so plötzlich?


Ich weiß gar nicht, ob das wirklich so plötzlich ist. Die EdF hatte ganz ohne Zweifel ein Interesse, die Mehrheit an der EnBW zu erwerben. Ich bin fest davon überzeugt und war es bevor ich Ministerpräsident wurde, dass kein ausländischer Investor die Mehrheit an einem Konzern haben soll, der eine zentrale Zukunftsaufgabe für Baden-Württemberg wahrnimmt. Deshalb war klar, es kommt nicht infrage, dass die EdF eine Mehrheit erwirbt. Umgekehrt war auch klar, dass die EdF, die sicherlich zur Zeit auch einen gewissen Kapitalbedarf hat, dann fragt, ob man das nicht anders machen kann. Deshalb sind wir zu dieser Lösung gekommen.

Sie wollen nun einerseits die EnBW-Aktien des Landes an die Börse bringen, andererseits wollen Sie die Stadtwerke partnerschaftlich ansprechen. Wie passt das zusammen?


Das widerspricht sich nicht, weil das Aktienpaket relativ groß ist. Ich gehe von einem gewissen Interesse aufseiten der Stadtwerke aus, trotzdem wird der Löwenanteil an der Börse platziert werden.

Wer führt die Gespräche?


Das werden in erster Linie natürlich der Finanzminister und der Wirtschaftsminister zu betreiben haben, aber auch ich werde mich darum kümmern. Für mich ist ganz wichtig, dass die richtige Stimmung rüberkommt, dass gesehen wird, wir sind interessiert an einer Partnerschaft. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten schon gelegentlich vernommen, dass nicht bei allen nur Begeisterung herrschte. Mir liegt sehr viel daran, dass wir ein gutes Klima schaffen.

Wie können diese Partnerschaften aussehen? Beteiligen sich die Stadtwerke an der EnBW oder denken Sie an gemeinsame Projekte?