Katrin Ochs und Matthias Koch gewinnen in München Gold – Koch, obwohl er eigentlich gar nicht teilnehmen wollte. Derweil glänzt bei den baden-württembergischen Titelkämpfen ein Debütant.

München/Heilbronn - Im Fußball spricht man von einem Hattrick, wenn ein Spieler in einer Halbzeit drei Tore nacheinander erzielt. Einen Hattrick kann nun auch Katrin Ochs feiern – nicht auf dem Rasen, aber auf der Straße. Die wohl erfolgreichste Läuferin aller Zeiten der LG Filder hat in ihrer Altersklasse zum dritten Mal in Serie den deutschen Meistertitel im Marathonlauf gewonnen. „Dass ich dieses Kunststück fertig bringe, hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagte die überwältigte 41-Jährige, die bei der Konkurrenz in München indes nicht der einzige Sieger von den Fildern war. Auch der Harthausener Matthias Koch holte Gold.

 

Ochs, die seit vielen Jahren von dem Musberger Helmut Kustermann trainiert wird, benötigte für die 42,195 Kilometer 3:01:49 Stunden. In der W-40-Kategorie hatte sie damit einen Vorsprung von fast neun Minuten auf die Zweitplatzierte, Nadja Hofer vom TuS Lörrach-Stetten. Darüber hinaus belegte sie in der Gesamtwertung aller weiblichen Klassen unter rund 500 Teilnehmerinnen einen beachtlichen fünften Platz und setzte sich mit ihrer Zeit an die Spitze der württembergischen Jahresbestenliste. In jener steht Ochs nun insgesamt sechsmal auf dem ersten Rang: über 800, 1500, 3000, 5000 und 10 000 Meter sowie eben im Marathon.

Zur Teilnahme überredet

Ähnlich souverän behauptete sich Matthias Koch bei den Männern 55. Der Harthausener im Trikot der LAV Tübingen siegte in 2:47:30 Stunden, womit er zudem den Grundstein für den Mannschaftserfolg seines Vereins legte. Überrascht war Koch davon selbst am meisten. „Eigentlich wollte ich wegen mangelnder Vorbereitung überhaupt nicht antreten, wurde aber von meinen Kollegen dazu überredet“, sagte der 57-jährige promovierte Chemiker. Seine Mitstreiter Jürgen Ehret und Thorsten Haasis hatten sich mit Kochs Unterstützung in der Teamwertung von vornherein gute Chancen ausgerechnet. Eigentlich hätten die Titelkämpfe bereits im Frühjahr stattfinden sollen, doch führte die Corona-Pandemie zu einer Verlegung in den Herbst.

Silber für Debütant Madeo

Ebenfalls um Medaillen ging es derweil auf Landesebene, nämlich bei den baden-württembergischen Straßenlaufmeisterschaften in Heilbronn. Dort sorgte ein Debütant für das herausragende Resultat der LG Filder. Der 17-Jährige Luca Madeo gewann bei seiner ersten Teilnahme an einer Landesmeisterschaft auf Anhieb Silber. Über zehn Kilometer der U-20-Junioren glänzte er in persönlicher Bestzeit von 32:36 Minuten. Schneller war nur der Ludwigsburger Kurt Lauer (30:34 Minuten).

Begonnen hat Madeo mit dem leistungsorientierten Laufen erst vor einem Jahr. Seither gehört er zur Trainingsgruppe seines Entdeckers Rudi Persch. Jener hofft, dass sein Schützling nun demnächst in den Landesförderkader des Verbands aufgenommen wird. Madeo selbst sagt: „Die Langstrecken-Disziplinen machen mir immer mehr Spaß. Jetzt habe ich die richtige Sportart gefunden.“ Zuvor hatte er sich als Fußballer versucht.