Marbach, Stadthalle Schillerhöhe – Ein Jubiläumskonzert der besonderen Art. 40 Jahre Bigband des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach. Die Geschichten, die hier zwischen den Noten liegen, erzählen von unzähligen Stunden gemeinsamer Arbeit, von unvergesslichen Momenten und einer großen Leidenschaft für Musik. In den Arrangements und Melodien klingt die Geschichte einer kontinuierlichen Entwicklung, einer generationenübergreifenden Zusammenarbeit.

Die Musik, die an diesem Abend in der Stadthalle erklang, ist das Ergebnis von vier Jahrzehnten Schulmusik. Diese lebendige Mischung aus Jazz, Latin, Pop und Tango ist das Resultat eines Prozesses, der sich über Jahre hinweg entfaltet hat. Dieser Klangkörper, 1985 von Eddy Farrenkopf gegründet, ist über Generationen gewachsen und bringt immer wieder neue solistische Momente des Ausprobierens hervor.

 

„Feeling Good“ – die Sängerin Lara Durlach gibt das Motto für den Abend aus. Ihre Stimme war der erste Eindruck des Klangs, der die gesamte Bigband ausmacht: klar und durchdringend. Was hier zu hören ist, ist ein lebendiges Gedächtnis. Die Stücke – von „Libertango“ bis „Carry On“ – tragen die Spuren der Jugendlichen, die sie über Jahre hinweg mit Leben gefüllt haben. Sie haben sich durch die Arrangements geprobt, gesucht, gestritten und gefeiert. Und mit der Zeit wurden diese Pfade klarer, sicherer, fester – wie Trampelpfade, die über die Schulwege führen. Je öfter man sie geht, desto selbstverständlicher werden sie.

Die derzeitige Besetzung mit rund 30 Jugendlichen spielt ein Repertoire, das nicht nur die Gegenwart prägt, sondern Erinnerungen und Erfahrungen der früheren Ensembles lebendig hält. Das Repertoire der Bigband ist ein Fundus, der wächst, sich bewährt und immer wieder neu erarbeitet wird. Es ist nicht für ein einmaliges Event gedacht, sondern für die langfristige Entwicklung von musikalischen Fähigkeiten und Zusammenarbeit. Der große Orchester nach der Pause, bestehend aus 58 Köpfen – Schüler*innen und Ehemaligen – bringt diese Entwicklung zum Klingen. Die Stücke sind nicht nur für die Jugendlichen von heute ein musikalisches Erlebnis, sondern auch für die Ehemaligen eine Verbindung zu ihrer eigenen Schulzeit.

Wenn heute diskutiert wird, Musikstunden zugunsten von Mathe und Deutsch zu kürzen, dann braucht es Gegenstimmen. Trompeter Ralf Hesse, Abi ’91, ist eine davon: „Man kann das gar nicht hoch genug schätzen, was der Jörg hier macht.“ Musiklehrer Jörg Cronauer leitet die Bigband seit 2002. Er versteht es, mit Geduld und Kenntnis eine Musik zu vermitteln, die weit über Technik hinausgeht – Musik, die soziale und emotionale Tiefe hat und deshalb verbindet.

Ein besonders schöner Moment war die Rückkehr ehemaliger Mitglieder aus München, Bonn, Affalterbach und anderen Städten. Bemerkenswert das Trompeten-Battle zwischen Georg Lange, Profimusiker und ein ehemaliges Mitglied, und seinem Schüler Hannes Tuchscherer – ein musikalisches Beispiel für die Verbindung zwischen den Generationen.

Die Stadthalle Schillerhöhe stellte den perfekten Raum für dieses Konzert. Mit ihrer klaren Akustik und der passenden Technik wurde der satte Sound der Bigband ideal zur Geltung gebracht. Der Raum spielte mit, nahm den Klang auf und gab ihn zurück. Das Publikum reagierte mit Begeisterung – Standing Ovations vor der Zugabe des FSG-Evergreens „Oye Como Va“.

Das Jubiläumskonzert war ein Fest der Schulmusik und Werbung für die kontinuierliche Arbeit an einem gemeinsamen Ziel. Die Bigband des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach ist ein Klangkörper, der nicht nur musikalisch, sondern auch in seiner Haltung etwas zu sagen hat. Sie klingt noch lange nach – als Ausdruck dessen, was Schule auch sein will: ein Ort für Musik, für Gemeinschaft, für Entwicklung.

Lorenz Obleser

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