Liederkranz im Trentino

 

Am Donnerstag, 31. Oktober 2024 , fuhr der Liederkranz Marbach ins Trentino, im Norden Italiens. In dem Ort San Lorenzo Dorsino , oberhalb von Trient, auf ca. 760 m, gibt es einen Männerchor, der auf der Suche nach einer Partnerschaft mit einem deutschen Chor war. Zufälligerweise lebt die Schwester der dortigen Bürgermeisterin nahe Marbach, und ihre Tochter ist eine Schülerin von Wolfgang Jauch, unserem Chorleiter. So kam die Verbindung zustande und wurde von unserem Liederkranz gerne aufgenommen. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Walter Mezger, Wolfgang Jauch und Erina Rigotti, der Schwester der Bürgermeisterin, entstand ; die italienische Sprache war die Grundlage.

Es ist eine weite Strecke bis San Lorenzo. Als wir in Trient ankamen, war es fast 17 Uhr. Und noch eine halbe Stunde brauchte der Bus, um auf serpentinenreicher Strecke, gesäumt von steilen Felswänden, den Bergort zu erreichen. Im Rathaus begrüßte uns die Bürgermeisterin Ilaria Rigotti in deutscher Sprache . Wir hatten für diese Gelegenheit ein Geschenk mitgebracht und bedankten uns mit einem Liedvortrag. Zum Abendessen gab es ein ortsübliches Gericht. Müde und zufrieden suchte dann jeder für die Nacht seine Unterkunft auf.

Am nächsten Tag, dem Freitag, besuchten wir Trient, die Hauptstadt der norditalienischen Region Trentino-Südtirol. Hier hatte von 1545 bis 1563 das „Konzil von Trient“ stattgefunden, Ausgangspunkt der Gegenreformation. Erina Rigotti führte uns durch die Stadt und zeigte uns den Dom und andere wichtige Sehenswürdigkeiten. Als wir am Mittag zurückfahren wollten, erhielten wir die Nachricht, dass unser Bus nicht ansprang und eine Reparatur nötig war. Wir überbrückten die Wartezeit im Restaurant oder Straßencafé bei schönstem Herbstwetter. Kurz vor 17 Uhr konnten wir zum Glück wieder losfahren. Die Chorprobe, die für diesen Tag auch eingeplant war, musste dann kürzer ausfallen. Den Rest des Abends verbrachten wir schließlich verteilt in den Kellern und auf Plätzen, die für das Stadtfest eingerichtet waren.

Der Samstag wurde zum wichtigsten Tag unseres Besuches. Zunächst probten wir in der Kirche unsere Lieder für den Auftritt am Abend. Dann blieb noch Zeit für eine Fahrt zum nahegelegenen Molvano-See. Zum neunten Mal in Folge war er aktuell im Jahr 2024 zum schönsten See Italiens gewählt worden. Auch wir waren tief beeindruckt von den Ausblicken auf den See und die umliegenden Berge. Zurück in San Lorenzo konnte,wer wollte, die italienische Eröffnungsrede der Bürgermeisterin zur „Sacra della Ciuìga“ und den feierlichen Umzug mit Fahnen und Musikkapelle verfolgen. Das Stadtfest fand in diesem Jahr vom 31. Oktober bis 03.November statt.

Wir trafen uns zur Generalprobe wieder in der Kirche, zusammen mit dem ortsansässigen „Coro Cima d‘Ambiez“ und dem Kirchenchor. Um 18 Uhr waren alle Bänke mit Besuchern gefüllt und die katholische Messe begann, die jetzt von den Chören mitgestaltet wurde. Im Anschluss daran fand unser Konzert statt. Den Anfang machte der Bergchor. Mit sonoren Stimmen sangen die Männer die Berglieder, in denen es um Themen aus den Traditionen des Lebens in den Bergen geht. Wir, der Liederkranz, hatten Lieder aus dem Repertoire der Klassik und natürlich einige deutsche Volkslieder dabei. Zum Schluss sangen wir gemeinsam Beethovens „Ode an die Freude“ in deutscher und italienischer Sprache. So endete das Konzert mit großem Applaus und Begeisterung. Den Rest des Abends verbrachten wir in fröhlicher Festtagsgeselligkeit.

Am Sonntag sollte es dann wieder zurückgehen. Wie bei Chören üblich war der Abschied herzlich und dauerte seine Zeit. Bei schönstem Bergwetter fuhren wir los, und nach ca. 550 km Fahrt waren wir glücklich in Marbach zurück.

Wolfgang Lang-Lösken, Liederkranz

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