Warum das Steckenpferdrennen beim 18.-Jahrhundert-Fest mehr ist als ein Spiel Was als nostalgisches Kinderspiel galt, ist längst zu einem Phänomen geworden: Steckenpferdreiten erlebt eine Renaissance, befeuert durch Social-Media und Hobby-Horsing-Events, die Turnieren nachspüren. Was einst aus Holz und Stoff bestand, hat sich im Netz zu einer Bewegung mit Sprungtechnik, Dressurfiguren und handgenähtem Pferdezubehör entwickelt. Auch in Marbach greift die Begeisterung um sich – und wird jetzt lokal gerahmt: mit einem Steckenpferdrennen, eingebettet in das 18.-Jahrhundert-Fest der Stadt. Zwischen Fachwerk und Geschichte, Dreispitz und Schürze entsteht eine Bühne für Spiel, Erinnerung und Fantasie.
Am Samstag und Sonntag, 3. und 4. Mai 2025 wird die Altstadt zur Bühne, der Kelterplatz zur Rennbahn.
Foto: Florian Gerlach
Kleine Pferde – große Kultur
Das Steckenpferd hat mehr Geschichte, als man ihm zutraut. Das Kinderspielzeug war über Jahrhunderte hinweg Teil von Umzügen, Ritualen und Festen – ein Symbol für Beweglichkeit, Freiheit und Vorstellungskraft. In manchen Gegenden ritt man damit um die Häuser, um Frühling und Fruchtbarkeit zu feiern.
Bis heute hat das Steckenpferd seine kulturelle Strahlkraft erhalten: Wer mit dem Steckenpferd reitet, bewegt sich nicht nur durch den Raum. Beim Steckenpferdrennen des Stadtmarketing auch durch Marbacher Geschichte.
Marbach und die Pferde – ein starkes Band
Dass gerade Marbach das Steckenpferd feiert, ist kein Zufall. Die Geschichte der Marbacher Pferdezucht reicht bis ins späte 15. Jahrhundert zurück: Damals ließ Eberhard im Bart seine herzoglichen Stallungen zunächst im Stadtgebiet errichten. Die zunehmende Belastung durch Mist und Stallgeruch führte zu Protesten der Bürger*innen – woraufhin Eberhard das Gestüt 1491 aus der Stadt auf die Schwäbische Alb verlegte. Damit legte er den Grundstein für das heutige Haupt- und Landgestüt Marbach.
Pferdeschauen auf dem Festplatz, der letzte Schmied bis 1965 als stadtbekannte Figur, Viehmärkte mit Apfelschimmel und den letzten Kaltblutpferden – die Pferdegeschichte lebt in Anekdoten weiter. Und mit jedem Kind, das unter der historischer Haube und dem Steckenpferd zwischen den Beinen durch die Gassen galoppiert, wird sie neu erzählt. Auch Erwachsene wollen da mitspringen.
Das 18.-Jahrhundert-Fest – eine Stadt spielt mit
Wenn Marbach am ersten Maiwochenende in die Vergangenheit reist, ist das kein bloßer Kulissentausch. Das 18.-Jahrhundert-Fest verwandelt die Stadt in einen offenen Lern- und Erlebnisraum. Es lädt ein, sich spielerisch mit Geschichte zu verbinden – als Zuschauerin, als Teilnehmer, als Mitgestaltende.
Was viele nicht sehen: Die Fäden der Unterstützung und des Sponsorings laufen im Hintergrund im Stadtmarketing zusammen. Es denkt die Veranstaltungen ganzheitlich – als Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander. Tourismus und Stadtidentität werden hier zusammengeführt. Mit Feingefühl und mit einem klaren Blick auf das große Ganze.
Mitmachen, mitlachen, mitreiten – das Steckenpferdrennen
Am 3. und 4. Mai 2025 wird’s also ernst – oder eher: fröhlich. Klein und Groß kann mit eigenen oder vor Ort eingestellten Steckenpferden an einem kleinen Parcours teilnehmen. Es gibt Mini-Workshops, Urkunden und Preise – aber vor allem: viel Raum für Fantasie.
Ob auf Apfelschimmel oder Karottenhengst – hier darf jede*r reiten. Eltern und Großeltern sind eingeladen, zuzusehen, mitzumachen, anzufeuern. Snacks gibt’s für Zwei- und Vierbeiner: Wasser, Hafer, Obst und mehr.
Warum Marbach gut tut
Wer an diesem Tag durch die Stadt geht, sieht Kinder, die lachen, rennen, spielen – und dabei Teil von etwas Größerem werden. Es geht nicht nur um ein Rennen. Es geht um Zugehörigkeit, um geteilte Bilder, um das Staunen darüber, was Stadtgesellschaft leisten kann, wenn sie zusammenspannt. Denn wer mitreitet, wird Teil der Geschichte.
Stadtmarketing Schillerstadt Marbach/LO
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