Er stammt aus der Region, spielte beim VfB Stuttgart II und hat bei Jahn Regensburg den Durchbruch zum Zweitligaprofi geschafft. Vor dem Duell in der Mercedes-Benz-Arena spricht Marco Grüttner über die Lust, einen Großen zu ärgern und seine Pläne nach der Karriere.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Regensburg/Stuttgart - SG Sonnenhof Großaspach, TSV Schwieberdingen, SGV Freiberg, SSV Ulm 1846, VfR Aalen, Stuttgarter Kickers,VfB Stuttgart II – Marco Grüttner hat in Württemberg viele Stationen hinter sich. Beim SSV Jahn Regensburg schaffte der 34-jährige Vollblutstürmer den Durchbruch in der zweiten Liga. Vor dem Spiel an diesem Samstag (13 Uhr/Mercedes-Benz-Arena) beim VfB Stuttgart sagt der Kapitän, warum diese Partie einer der Höhepunkte seiner Karriere darstellt.

 

Herr Grüttner, wie läuft es auf Ihrer Abschiedstour bei Jahn Regensburg?

Gut, wir haben nach zwei Niederlagen hintereinander zuletzt gegen den SV Wehen-Wiesbaden einen wichtigen Sieg eingefahren. Das war ein ganz wertvoller Schritt in die richtige Richtung. Wir haben jetzt ein Elf-Punkte-Polster auf einen Abstiegsplatz.

Bei einem Sieg beim VfB wären es nur sechs auf Platz drei.

Also bei uns schaut ganz sicher keiner nach oben. Wir wissen, was für uns zählt – und das ist der Klassenverbleib.

Aber für Sie persönlich wäre ein Erfolg beim VfB doch etwas ganz Besonderes?

Für mich ist ein Spiel beim VfB etwas ganz Besonderes. Ich war als kleiner Junge schon als Fan auf der Tribüne und freue mich wahnsinnig, nun als Zweitligaprofi in dieses Stadion einlaufen zu dürfen. Das wird ein großes Erlebnis.

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Bestimmt auch für Ihre Familie. Wie viele Grüttner-Fans aus der Heimat werden da sein?

Die Kartennachfrage war sehr groß. Mindestens 50 werden es bestimmt sein.

Dass Sie beim Jahn am Saisonende aufhören, haben Sie schon im November verkündet. Warum?

Wir haben ein Haus in Weiler bei Affalterbach. Und ich will einfach wieder mehr Zeit mit meiner Frau und meinen zwei kleinen Kindern (Anm.d.Red.: Laia/4, Lunis/1) verbringen. Da klar, dass ich in die Heimat zurückkehre, wollte ich früh für klare Verhältnisse sorgen.

Bei welchem Verein werden wir Sie sehen?

(lacht) Das wird sich zeigen. Es gibt noch nichts zu vermelden. Ich bin 34, fühle mich topfit und will schon noch ein bisschen Fußball spielen, doch der Aufbau einer beruflichen Perspektive steht im Vordergrund. Deshalb ist die Ligazugehörigkeit nicht das entscheidende Kriterium.

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Was schwebt Ihnen beruflich vor?

Ich will dem Fußball verbunden bleiben.

Als Trainer oder im Management?

Eher nicht als Trainer.

Ihr Tipp für das Spiel am Samstag?

Wir haben richtig Bock drauf, einen Großen zu ärgern und wollen etwas mitnehmen. Doch die Favoritenrolle ist so was von klar verteilt. Der VfB hat enorme Qualität und sich in der Defensive stabilisiert. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der VfB nicht aufsteigt.

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