Die in Belarus inhaftierte Kulturmanagerin und Musikerin Maria Kolesnikowa wird am 7. Februar in Stuttgart für ihren Kampf um die Demokratie mit dem Menschenrechtspreis 2021 der Baum-Stiftung geehrt.

Stuttgart - Maria Kolesnikowa aus Belarus erhält im kommenden Jahr den mit 10 000 Euro dotierten Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum Stiftung. Die Auszeichnung soll am 7. Februar in Stuttgart von ihrer Schwester Tatsiana Khomich entgegengenommen werden, teilte die Stuttgarter Initiative Musik der Jahrhunderte am Dienstag mit. Kolesnikowa hatte bei der Initiative zwei Jahre als Social Media Managerin für die Intendantin Christine Fischer gearbeitet und war am 7. September in Minsk festgenommen worden.

 

Die Stiftung will den Preis als „eine Verbeugung vor dem Mut und der Kompromisslosigkeit einer Kämpferin“ verstanden wissen, hieß es in der Mitteilung weiter. Damit werde nicht nur ihr Einsatz für Recht und Demokratie geehrt, sondern auch der Mut des belarussischen Volks und insbesondere seiner Frauen gewürdigt. Noch immer gingen jeden Sonntag Zehntausende auf die Straße, um gegen das Lukaschenko-Regime zu demonstrieren.

Charismatische Führungsfigur

Kolesnikowa war den Angaben zufolge nicht nur für Musik der Jahrhunderte in den Sozialen Medien aktiv. Sie sei auch die treibende Kraft bei dem von ihr mitbegründeten Neue-Musik-Ensemble Trio vis-à-vis gewesen und habe das Festival Artemp sowie die Stuttgarter Initiative InterAkt mitbegründet. In der belarussischen Demokratiebewegung sei sie in kurzer Zeit zur „charismatischen Führungsfigur“ avanciert.

Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum und seine Frau gründeten die Stiftung 2009. Sie fördert Menschen und Initiativen in den Bereichen Kultur und Menschenrechte. Frühere Preisträger waren der Psychologe und Publizist Ahmad Mansour und die Flüchtlingsinitiative „Women in Exile“.