Marianne Schnell schließt ihre Kristallapotheke in Leinfelden. Nach 47 Jahren ist sie eine Institution in der Stadt. Dabei stand 1973 für einen kurzen, schrecklichen Moment alles auf der Kippe.

Leinfelden - Die dunklen 70er-Jahre-Holzregale sind schon leer geräumt. Die Parkplätze vor der Kristallapotheke in Leinfelden sind verwaist. Es geht zu Ende. Nach 47 Jahren öffnet die Apotheke am Mittwoch, 31. März, zum letzten Mal. Dann wird Marianne Schnell, von Anfang an Inhaberin und Chefin der Apotheke, zum allerletzten Mal den Schlüssel im Schloss drehen und gehen. Wenige Tage vor der Schließung steckt Marianne Schnell noch mitten in der Organisation. Vom Verkaufsraum kann man direkt in ihr Büro schauen. Sie trägt einen modernen Hosenanzug und schlendert, den Hörer am Ohr, hin und her. Niemand würde sie auf 83 Jahre schätzen. So alt ist Marianne Schnell aber inzwischen und hat sich deshalb entschieden, in den Ruhestand zu gehen. Sie hatte immer voll gearbeitet, sich erst in den vergangenen Jahren langsam zurückgezogen. „Ich hatte immer Probleme, aber auch immer Erfolg“, sagt sie rückblickend. Dabei stand 1973 für einen kurzen, schrecklichen Moment alles auf der Kippe.