Trödel, Kleidung und spanische Delikatessen: Der erste Floh- und Krämermarkt auf dem Marienplatz ist ein Erfolg. Nun soll er jedes Jahr zweimal stattfinden.

S-Süd - Katrin Rollny und Silke Feißt haben ihren Stand unterhalb der Zacke-Haltestelle aufgebaut: „Ein Flohmarkt auf dem Marienplatz ist super“, sagt Katrin Rollny. Auch wenn die Leute bisher nur ihre alten Elektrogeräte statt der vielen Klamotten haben wollten. „Uns geht es aber gar nicht so sehr darum, Umsatz zu machen, sondern ums Ausmisten, und es macht Spaß“, sagt Silke Fleißt.

 

Elke Zepezauer und Iris Wendrich wohnen wie die beiden Flohmarktverkäuferinnen gleich in der Nähe des Marienplatzes. An diesem Tag stehen sie aber nicht hinter, sondern vor einem Verkaufsstand – und tragen schwere Taschen in ihren Händen. Einen Tisch haben die beiden gefunden und Gläser. „Eigentlich sollten wir jetzt abbrechen, aber das Angebot ist so gut hier“, sagt Elke Zepezauer lachend. Der Marienplatz, finden die beiden, sollte noch viel häufiger genutzt werden: „Es ist immer toll, wenn hier etwas stattfindet.“

Die Schirme dienen als Sonnenschutz

Das Wetter spielt mit. Hat es morgens während des Aufbaus noch leicht genieselt, dienen die aufgespannten Regenschirme schon kurze Zeit später als Sonnenschutz. Auf Tischen türmen sich Klamottenberge, an Kleiderständern hängen Jacken und Handtaschen, auch Schmuck gibt es zu kaufen und Delikatessen aus Spanien.

Dass es gut wird, hätten sie schon geahnt, sagt Willi Birkenmayer. Schließlich waren die Standplätze rasch vergeben, rund 500 Meter. Dass der Flohmarkt aber so ein großer Erfolg und derart gut besucht wird, „das hat uns überrascht, das ist toll“. Willy Birkenmayer ist Mitglied des HGDV, des Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsvereins, der den ersten Floh- und Krämermarkt auf dem Marienplatz organisiert hat.

Ein Treffpunkt für Anwohner und Gewerbetreibende

Gefreut hatten sich nicht alle darauf: Im Bezirksbeirat war im Vorfeld Kritik laut geworden, dass immer die gleichen Vereine, im speziellen der HGDV, die Nutzung des Platzes für sich beanspruchen würden. Vorbehalte, die weder der stellvertretende Vorsitzende Hagen Müller, noch der Vorsitzende Michael Helmstädter verstehen können. „Die Stimmung ist toll, der Markt wird von den Anwohnern wie von anderen Stuttgartern angenommen“, sagt Michael Helmstädter.

Den Händlern vor Ort, den Mitgliedern des HGDV, werde eine Plattform geboten, sich mit Ständen zu präsentieren, Privatverkäufern werde mit einer geringen Standgebühr von fünf Euro entgegengekommen. „Hier geht es nicht um Kommerz“, sagt Helmstädter, „sondern darum zu zeigen, welche Infrastruktur es im Bezirk gibt – neben den großen Ketten und den neuen Einkaufszentren, die jetzt kommen.“ Genau das sei das Ziel des HGDV. Die Verantwortlichen wollen den Markt künftig zwei Mal im Jahr stattfinden lassen.