Die Stuttgarter Gemeinderatsfraktion SÖS/Linke kritisiert einen Slogan, mit dem der Bahnprojektverein für seine Aktivitäten rund um Stuttgart 21 wirbt. Die Kommunalpolitiker wollen die Mitgliedschaft der Stadt im Verein umgehend beenden.

Stuttgart - Mit scharfen Worten hat die Gemeinderatsfraktion SÖS/Linke-plus den Slogan kritisiert, mit dem der Bahnprojektverein Stuttgart-Ulm für seine Aktivitäten in den sogenannten sozialen Medien wirbt. Aufkleber und Postkarten ziert der Spruch „Untenrum ist immer geil“. Die Werbemittel wurden zuletzt bei den Tagen der offenen Baustelle verteilt, liegen aber auch in Kneipen zum Mitnehmen aus. „Den S-21-Projektbetreibern und ihren Unterstützern fällt nichts Besseres mehr ein, als mit sexistisch-diskriminierenden Werbesprüchen für das Milliardengrab zu werben“, sagt Fraktionsvorsitzender Thomas Adler. Und: „Wer öffentliche Gelder für sexistisch-diskriminierende Kampagnen verpulvert, dem muss man schnellstens den Geldhahn zudrehen.“

 

Die Arbeit des Vereins wird von den Mitgliedern finanziert, zu denen neben verschiedenen Bahnunternehmen die Stadt, das Land sowie die Region Stuttgart zählen. Die Stadt steuert pro Jahr 300 000 Euro bei. Damit soll nach dem Willen der Fraktion Schluss ein. In einem Antrag fordert sie, „unverzüglich alle finanziellen Zuwendungen an den Verein“ zu streichen und die Mitgliedschaft zu beenden.

Der Vereinsvorsitzende, Georg Brunnhuber, weist die Kritik zurück. „Mit 300 000 Besuchern jährlich und 35 000 Besuchern an drei Baustellentagen hat der Verein vieles, aber bestimmt kein Aufmerksamkeitsdefizit.“ Die lockere Jugendsprache komme möglicherweise nicht bei allen gut an. „Aber der Spruch ist weder sexistisch noch diskriminierend.“ Der Slogan polarisiere, „so wie das Projekt das schon immer getan hat. Wer dieses nun für seine Zwecke einspannt, versucht einen Sturm im Wasserglas“.