Der Marktführer Philip Morris läutet im März eine neue Preisrunde für Zigaretten ein. Es wird davon ausgegangen, dass die anderen großen Konzerne für Tabakprodukte in Deutschland nachziehen werden.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Stuttgart - Während die E-Zigarette bei Rauchern in Deutschland immer beliebter wird, steigen die Preise für die konventionellen Zigaretten. Nach Informationen unserer Zeitung läutet Marktführer Philip Morris zum 1. März eine neue Preisrunde ein. Der Preis einer Schachtel Marlboro aus dem Automaten steigt von 6,50 Euro auf sieben Euro. Im Gegenzug ist dafür mit 22 Stück eine Zigarette mehr in der Schachtel als bisher.

 

Bei der größeren Schachtel mit bisher 23 Stück und einem Preis von sieben Euro ist ab dem 1. März eine Zigarette weniger enthalten. Im Fall der Marke L&M steigt der Preis einer Schachtel mit 20 Stück um zehn Cent von 5,90 Euro auf sechs Euro. Darüber hat das Unternehmen Philip Morris, das in Deutschland einen Marktanteil von rund 40 Prozent abdeckt, die Händler Donnerstag informiert.

Auch die Verkaufspreise der anderen Philip-Morris-Marken wie Chesterfield und F6 steigen. Es wird davon ausgegangen, dass die anderen großen Konzerne für Tabakprodukte in Deutschland, Reemtsma, JTI und British American Tobacco, bei der Preisgestaltung nachziehen werden.

Steuererhöhungen für Preiszuwächse genutzt

Die Branche drängt die Bundesregierung seit Jahren, die Tabaksteuer leicht anzuheben. Hintergrund ist, dass die Hersteller Steuererhöhungen regelmäßig genutzt haben, um Preissteigerungen am Markt durchzusetzen. Die letzte Anhebung der Tabaksteuer hat Anfang 2015 gegriffen. Der damalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hielt sich an das Versprechen, in der letzten Wahlperiode keine neuen Steuererhöhungen vorzunehmen. Im Zuge der möglichen Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU dürfte eine weitere Erhöhung der Tabaksteuer wieder zum Thema werden. Nicht nur die Branche, auch viele Gesundheitspolitiker wollen Zigaretten teurer machen.