Verkehrsminister Hermann hat am Mittwoch Bürgern Rede und Antwort gestanden.

Stuttgart - Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hat am Mittwochabend im Rahmen eines Bürgergespräches zu Stuttgart 21 Stuttgarter Bürgern Rede und Antwort gestanden. Während der Veranstaltung in der Reihe "Wir reden mit" lobte der grüne Verkehrminister den Stuttgarter Polizeipräsidenten Thomas Züfle nach den Ausschreitungen von „Stuttgart 21“-Gegnern vom Montagabend. „Er ist einer der besten Polizisten überhaupt in der Bundesrepublik“, sagte Hermann auf dem Stuttgarter Marktplatz.

 

Polizei und Demonstranten müssten sich an Regeln halten

Züfle pflege zivile und gewaltfreie Umgangsformen. „Beide Seiten müssen sich an Regeln halten“, sagte Hermann. Er erwarte sowohl von der Polizei als auch von den Demonstranten, dass sie sich daran hielten. Den Projektgegnern, die Gewalt vonseiten der Demonstranten bestreiten, hielt er entgegen: „Das zu bestreiten ist keine gute Strategie.“ Während der Veranstaltung warf er der Bahn erneut eine schlechte Informationspolitik vor. Vor dem Hintergrund der Ausschreitungen bei der letzten Montagsdemonstration rief Hermann zum friedlichen Protest auf.

Hermann fordert Stresstest für den Kopfbahnhof

Zudem forderte der Minister einen Stresstest auch für den bestehenden Stuttgarter Kopfbahnhof. „Auch der Kopfbahnhof muss getestet werden“, sagte er. Bisher habe die Bahn nur den Ist-Zustand beim Kopfbahnhof mit der möglichen Kapazität des neuen Bahnhofs verglichen. Das sei aber kein Maßstab. Hermann kündigte an, er wolle sich am Sonntag mit dem Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler treffen, um die Vorstellung des Stresstests vorzubereiten. 

Am 14. Juli soll der Stresstest für den geplanten unterirdischen Durchgangsbahnhof öffentlich vorgestellt werden. Hermann sagte, es sei ein „Ärgernis“, dass die Bahn ihre Ergebnisse erst drei Tage vor dem Termin mitteilen und einen Tag später mit der Vergabe beginnen wolle. „So haben wir nicht wirklich Zeit, zu prüfen und zu diskutieren.“