Das samstägliche Marktgeschehen ändert in Schorndorf sein Gesicht – zusätzlich zu den Lebensmittelständen werden von Eventgastronomen Essen und Getränke angeboten.

Schorndorf - Der Schorndorfer Wochenmarkt erfährt an Samstagen bis in den Herbst hinein eine Umgestaltung. Zusätzlich zu den Ständen mit Obst, Gemüse und frischen Lebensmitteln werden künftig nahe des Marktbrunnens sogenannte Foodtrucks Station machen. Von dort aus wollen Gastronomen an die Marktbesucher wechselndes Essen und an einem weiteren Stand Kaffee ausschenken. „Marktbrunch“ nennt sich die Aktion, die jetzt vorgestellt worden ist. Bereits aufgestellt sind Sitzmöbel, die mit Sand gefüllt sind und dauerhaft für die Aktion auf dem Markt bleiben sollen.

 

Die Aktion ist ein Teil der „Zukunftsinitiative Innenstadt“, für die eine Arbeitsgruppe in den vergangenen Jahren neue Strategien zur Belebung des Schorndorfer Zentrums ausgetüftelt hat. Dabei ging es, wie Lars Scheel vom Amt für Wirtschaftsförderung am Mittwoch bei einem Pressegespräch erläuterte, um die Aufenthaltsqualität. Der Markt solle nicht mehr allein der Lebensmittelversorgung dienen, sondern seiner Funktion als sozialer Treffpunkt gerecht werden. Das wolle man mit den Essensangeboten unterstützen, wie sie schon von anderen Städten bekannt seien. „Hätten wir mehr Außenbewirtschaftung auf dem Marktplatz, bräuchten wir das nicht“, erläuterte der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Der Rathauschef hatte in der Vergangenheit immer wieder die große Zahl an Augenoptikern und Hörgeräteakustikern in den Läden am Marktplatz kritisiert.

Die Kehrmaschinen kommen später

Lars Scheel hat den Kontakt zu Gastronomen geknüpft, die für Events sogenannte Foodtrucks anbieten. „Wenn der Kunde nicht mehr ins Lokal kommt, dann kommt der Gastronom eben zum Kunden“, erläutert Scheel die Idee. Am Samstagmorgen werden zwei Lastwagen nahe des Marktbrunnens auf dem Oberen Marktplatz postiert, einer liefert das Essen, der andere Kaffeespezialitäten. Wer einkauft, soll künftig auch essen und einen Plausch halten können. Bis 16 Uhr nachmittags sollen die Fahrzeuge auf dem Markt stehen. Erst dann rücken künftig die Kehrmaschinen an, die den Markt sauber machen – deren Lärm hatte in der Vergangenheit die letzten Marktbesucher vertrieben.

Die klassischen Wochenmarktstände, die früher am Oberen Marktplatz standen, finden die Marktbesucher künftig an anderer Stelle, einige Betreiber kehren dem Markt aber auch ganz den Rücken. Es habe dank der Einbeziehung der Marktsprecher keine hitzigen Diskussionen gegeben, sagt Lars Scheel. Vor einigen Jahren hatten die Marktbeschicker gegen das Rathaus opponiert, vor allem wegen Umzügen des Markts aufgrund von Veranstaltungen.

100 000 Euro werden investiert

Bis zum Herbst dieses Jahres will man das neue Angebot mit verschiedenen Gastronomen testen, sagt Lars Scheel – und dann langfristig jene engagieren, welche die beste Resonanz gefunden haben. Neben dem „Marktbrunch am Brunnen“ sollen im Rahmen der „Zukunftsinitiative Innenstadt“ auch Vorboten der Remstal-Gartenschau 2019 zu sehen sein – etwa Pflanzkübel, die künftig von Bürgern und Kindergärten betreut werden sollen. 100 000 Euro lässt sich die Stadt laut Lars Scheel die Maßnahmen in der Summe kosten, die nach und nach umgesetzt werden sollen.