Die AfD wird nach Ansicht von Schriftsteller Martin Walser (89) keinen Bestand haben. „Die AfD wird von selbst verschwinden“, sagte er der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag in einem Interview zu seinem neuen Buch „Statt etwas oder Der letzte Rank“.

Stuttgart - „Soweit ich Kenntnis habe, hat diese Partei keine politische Substanz, sie bewirtschaftet nur ein Ressentiment, nur etwas, was noch nicht bewältigt ist.“ Es gebe Bedarf an Aufklärung, damit die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) vergessen werden könne.

 

Mobilisiert werden die AfD und ihre Anhänger nach Walsers Einschätzung durch die Flüchtlinge. „Aber zum Glück haben wir Angela Merkel, sie ist die ideale Politikerin für diese Situation.“

Über Angst vor dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump sagte Walser, dessen 90. Geburtstag am 24. März ansteht: „Ich glaube, Amerika wird ihn zähmen.“

Kampfansage gegen politische Klasse

Im „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Donnerstag sprach Walser allgemein über Erfolge von Populisten in Europa: „Da sage ich ganz leichtfertig: Die Populisten sind eine Kampfansage gegen die politische Klasse. Im Fernsehen schaue ich fast nur politische Talkshows. Wenn ich dann zum Beispiel sehe, wie vier hochqualifizierte Experten für Rentensachen kreuz und quer feuern, kann das kein Normalverbraucher nachvollziehen. Trotzdem meine ich, wir sind in keiner Gefahr.“