Bei anhaltendem Regen zog es nur wenige zum Martinimarkt. Unter den Anwesenden war jedoch EU-Kommissar Günther Oettinger, der sich zum wahren Stuttgart-Ost-Liebhaber erklärte.

Gablenberg - Für einen schönen Markttag waren die Bedingungen nicht gerade optimal. Den ganzen Tag regnete es ununterbrochen, die Händler auf dem Gablenberger Martinimarkt hatten Mühe, ihre Ware trocken zu halten. Grau in grau war es an diesem Sonntag. Schon zum dritten Mal in Folge machte das Wetter den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung und ließ den alljährlich stattfindenden Markt buchstäblich ins Wasser fallen.

 

„Wir machen das für unseren Stadtteil“

Doch trotz schwacher Besucherzahlen konnte das schlechte Wetter die Stimmung nicht gänzlich trüben. Familie Koch aus der Stuttgarter Innenstadt war dennoch dabei. „Wir besuchen den Martinimarkt jedes Jahr“, erzählt Birgit Koch. Der sechsjährige Max und sein vierjähriger Bruder Florian hatten sichtlich Spaß beim Karussellfahren, auch wenn sie dabei volle Regenmontur tragen mussten. Danach stand noch eine Fahrt mit der grünen Bimmelbahn an.

Und auch Mit-Organisator Rainer Schünemann vom Handels- und Gewerbeverein Gablenberg hält an dem Traditionsmarkt fest. „Wir machen das für unseren Stadtteil und die Anwohner, die gerne kommen“, sagt er. Bezirksvorsteher Martin Körner zollte den Einzelhändlern Respekt „für die Arbeit, die sie jeden Tag verrichten, damit die Menschen vor Ort einkaufen können“.

Oettinger erklärte sich als Stuttgart-Ost-Liebhaber

Rund 70 Marktstände reihten sich im Gebiet rund um die Gablenberger Hauptstraße. Nachdem der Französische Markt an der Ecke Talstraße/Wagenburgstraße bereits am Samstag offiziell eröffnet wurde, zog auch der traditionsreiche Martinimarkt am Sonntagvormittag nach. Martin Körner bekam dabei Unterstützung von EU-Kommissar Günther Oettinger, der CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Maag, den Stadträten Alexander Kotz und Monika Wüst und anderen Politikern. Günther Oettinger erklärte sich als wahrer Stuttgart-Ost-Liebhaber, er habe selbst einige Zeit am Frauenkopf gelebt und da seien es „nur ein paar Schritte“ nach Gablenberg. Im Zeitungsladen von Rainer Schünemann deckte er sich oft mit Presse ein und hatte dabei die Bekanntschaft zu Martinimarkt-Mit-Organisator Schünemann gemacht. Zum Besuch des Marktes ließ er sich nicht lange bitten.

Auch die Geschäfte am Ort öffneten ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag. Neben dem Martinimarkt fanden außerdem ein Elsässer Markt, ein Flohmarkt an der Ostendstraße und eben der Französische Markt statt. Reichlich Möglichkeiten also, um sich angesichts der ungemütlichen Temperaturen an dem ein oder anderen Getränk zu wärmen oder die vielfältigen kulinarischen Köstlichkeiten zu testen.